Durchmesser: 45,5 cm, T: 9 cm
Material/Technik:Messing versilbert und vergoldet, Glas
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die silberne Meisterschale ist heute der bekannteste und populärste Pokal des deutschen Profifußballs und wird der besten Mannschaft der ersten Bundesliga am Ende der Spielsaison verliehen. Entworfen hat die Trophäe Elisabeth Treskow von den Kölner Werkschulen. Die Meisterschale ersetzte 1949 die in den Wirren des Zweiten Weltkriegs verschwundene bronzene Skulptur einer Viktoria. Im Ornament finden sich sowohl das römische Lorbeerblatt, Efeu und Eichenlaub als Zeichen für den Sieger. Fünf große und elf kleine Turmaline, grüne Halbedelsteine, stehen für die Hoffnung auf den Sieg. Auf der Meisterschale sind die Namen aller deutschen Fußballmeister seit 1903 eingraviert. Sie wurde bisher dreimal mit Ringen erweitert.
Die Meisterschale ist ein Wanderpokal im Besitz des Deutschen Fußballbundes und hat einen Versicherungswert von 50.000 Euro.
Literatur zum Thema Sportpokal
Hernmarck, Carl: Die Kunst der europäischen Silberschmiede, München 1978, S. 85.
Der*die Vermittler*in stellt im Stile einer Auktion („Wer bietet mehr/weniger“) Fragen zu Eigenschaften des Exponates wie Größe, Alter und Gewicht.
Durch spielerisches Schätzen tasten sich die Teilnehmer*innen schrittweise möglichst nah an abstrakte Größen wie Alter, Maße, Gewicht des Exponats. V. a. Kinder können sich selbst gut dazu in Bezug setzen, denn sie alle haben eine Größe, ein Gewicht. Gleichzeitig treffen sie Aussagen über Materialart und Technik, denn diese Aspekte haben entscheidende Auswirkung auf die Messwerte: Manche Materialien sind schwerer als andere, manche haben eine höhere Lebensdauer, mit manchen Techniken kann man besonders große oder besonders kleine Objekte herstellen.
Welchen Wert hat dieser Sportpokal? Die Teilnehmer*innen schreiben für sich auf, wie viel sie bieten würden und warum. Im Anschluss vergleichen und ermitteln alle zusammen die Preise, den höchsten und den niedrigsten. Mit der Begründung für die Höhe wird deutlich, dass hinter dem materiellen Wert des Pokals auch ein emotionaler und ein symbolischer Wert stecken.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.
Die Teilnehmer*innen richten beliebige Fragen an ein Ausstellungsobjekt. Der*die Vermittler*in antwortet darauf aus der Sicht des Objekts in Ich-Form.
Der*die Vermittler*in benötigt ein umfassendes Wissen über das Exponat. Denn die Interessen und Fragen der Teilnehmer*innen lenken dessen Erschließung. Sie bestimmen die thematischen Schwerpunkte, die Intensität und die Dauer des Gesprächs. Bei der Analyse von Kunstwerken oder Abbildungen, bietet sich eine Variante der Methode an: Der*die Vermittler*in kann, statt die Rolle eines Objektes zu übernehmen, als Künstler*in, Expert/in oder abgebildete Person auftreten.
Der Sportpokal wurde versteckt, ging verloren, wandert jedes Jahr von einer siegreichen Mannschaft zur anderen. Je älter er wird, umso bekannter wird er auch. Die Teilnehmer*innen haben vielleicht schon ein Vorwissen und nun die Gelegenheit, das zu erzählen. Der*die Vermittler*in antwortet aus der Sicht des Pokals. Fragen zu Sieg, Verlust, Leistung, Wettbewerb und Identität werden so thematisiert.
Czech, Alfred: Führung - Führungsgespräch - Gespräch, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum - Schule - Bildung, München 2007, S. 161f.
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Der Sportpokal hat seine Form von repräsentativen Objekten, wie dem Trinkpokal oder der Prunkschale. Die Ikonographie und das Dekor stammen ebenfalls aus diesem Zusammenhang. Der Anlass der Auszeichnung ist aber ein anderer. Sportlicher Wettbewerb und sportliche Herausforderung verändern die Gesellschaft ab dem 19. Jh. Fragen zu diesen neuen Werten und Zielsetzungen lassen sich im Vergleich gut erkennen und diskutieren.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.