H: 20 mm, B: 23,5 mm
Material/Technik:Papier, Stichtiefdruck
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Absenden und Empfangen war kostspielig und zeitraubend. Mit der Postreform in Großbritannien beginnt die Geschichte des aufklebbaren Frankierungszettels. Das britische Schatzamt schrieb einen Wettbewerb aus, wie die Vorausbezahlung des Porto kenntlich gemacht werden könnte. Bequeme Anwendung, schnelle Prüfung, Sicherheit vor Fälschung, allgemeine Kosten waren besonders wichtige Kriterien. Unter 2.600 Vorschlägen befand sich eine Skizze mit dem Profil der Königin Viktoria – diese wurde zur Penny-Black-Marke. Am 1. Mai 1840 lagen 600.000 Briefmarken bereit zum Verkauf, die aber erst ab 6. Mai gültig waren. Die Druckerei benutzte ein weißes Spezialpapier mit hellem Grauton. Der Klebstoff bestand aus Zuckermelasse und Kartoffelstärke, später mischte man der Masse auch tierischen Leim bei. Die ersten britischen Marken besaßen ein Wasserzeichen, das bis 1855 eine kleine Krone zeigte.
Literatur zum Thema Briefmarke
Haefeli-Meylan, Traugott: Die Entstehung der Briefmarke und ihre weltweite Verbreitung, Heidelberg 1986.
Müller, Burkhard: Verschollene Länder: Eine Weltgeschichte in Briefmarken, Springe 2013, S. 8–10.
Hack, Achim Thomas/Ries, Klaus (Hg.): Geschichte zum Aufkleben–Historische Ereignisse im Spiegel deutscher Briefmarken, Stuttgart 2020, S. 7–8.
Schmitz, Hans Günter: Postwertzeichendesign. Von Kafka bis Loriot, Salenstein 2016, S. 11–20.
Die Fantasiereise (in ein Bild, in eine bestimmte Epoche...) ruft in den Köpfen der Teilnehmer*innen Bilder hervor und spricht deren eigene Fantasie an.
Durch diese Bilder erscheinen Kunst und vergangene Kulturen lebendiger. Der*die Vermittler*in trägt entweder einen vorbereiteten Text vor oder führt spontan in die Reise ein. Der Text sollte lebendig und bildreich sein, um in den Zuhörern/Zuhörerinnen ausdrucksvolle Bilder entstehen zu lassen. Der Zeitgeist einer Epoche oder einer Kultur wird so ebenfalls nachvollziehbar. Dabei entsteht eine Stimmung, die durch Düfte, Geräusche oder leise Musik unterstützt werden kann.
Die Teilnehmer*innen stellen sich durch die Erzählung des Vermittlers/der Vermittlerin eine Briefmarke vor, die vom Absender durch Postbüros und auf unterschiedlichen Wegen (Kutsche, Zug, Flugzeug,...), zum*zur Empfänger*in reist. Der Zeitgeist einer Epoche oder länderspezifische Kulturmerkmale werden so verständlich.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001, S. 58.
Adams, Stefan: Neue Fantasiereisen. Entspannende Übungen für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, München 2004, S. 11–18.
Cremer, Claudia u. a.: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 49–52.
Die Teilnehmer*innen richten beliebige Fragen an ein Ausstellungsobjekt. Der*die Vermittler*in antwortet darauf aus der Sicht des Objekts in Ich-Form.
Der*die Vermittler*in benötigt ein umfassendes Wissen über das Exponat. Denn die Interessen und Fragen der Teilnehmer*innen lenken dessen Erschließung. Sie bestimmen die thematischen Schwerpunkte, die Intensität und die Dauer des Gesprächs. Bei der Analyse von Kunstwerken oder Abbildungen, bietet sich eine Variante der Methode an: Der*die Vermittler*in kann, statt die Rolle eines Objektes zu übernehmen, als Künstler*in, Expert/in oder abgebildete Person auftreten.
Die Teilnehmer*innen richten beliebige Fragen an die Briefmarke: Woher kommst du? Weißt du, wer dich entworfen hat? Was stellt deine Abbildung dar? Der*die Vermittler*in beantwortet die Fragen aus der Sicht des Objekts in Ich-Form.
Czech, Alfred: Führung - Führungsgespräch - Gespräch, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum - Schule - Bildung, München 2007, S. 161f.
Ein Bild wird von einer Person beschrieben und von einer anderen Person auf dieser Grundlage nachgezeichnet.
Geeignete Vorlagen für das Bilddiktat sind Gemälde, Fotografien, Objekte oder Abbildungen, die nicht zu einfach, aber auch nicht zu komplex und detailreich sind.
Der*die Vermittler*in oder eine*r der Teilnehmer*innen bereiten einen beschreibenden Text vor, der sowohl Details benennen (z. B. „eine grüne kreisrunde Form“) wie auch subjektive Beschreibungen beinhalten kann (z. B. „grafische Formen, die wirken, als würden sie tanzen“). Dabei ist darauf zu achten, dass die Reihenfolge der Informationen das Nachzeichnen erleichtert! Die Teilnehmer*innen zeichnen das in ihrem Kopf entstandene Bild nach.
In Kleingruppen beschreibt ein*e Teilnehmer*in den anderen Mitgliedern der Gruppe die Details der Briefmarke (Abbildung, Format, Text, Stempel,...), die diese nachzeichnen. Im Anschluss werden die Ergebnisse mit der originalen Briefmarke verglichen.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 213.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika: Museum – Schule – Bildung, München 2007, S. 166.
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Mit optischen Hilfsmitteln erfassen die Teilnehmer*innen die Details des Exponats.
Sie betrachten und untersuchen das Exponat mit einer Lupe, einer Becherlupe, einem Binokular, einem Mikroskop, einem Fernglas oder einem Teleskop. Durch die optischen Geräte verändert sich die Betrachtungsebene: Mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbare Strukturen und Details werden sichtbar.
Briefmarken sind kleine Gegenstände mit vielen Details, die mit bloßem Auge oft nicht wahrnehmbar sind. Mithilfe optischer Hilfsmittel (z. B. Lupe) verändert sich die
Betrachtungsebene, und die Aufmerksamkeit der Teilnehmer*innen wird auf Einzelheiten des Exponats gelenkt.
Oftring, Bärbel: Expedition Natur. Das Becherlupen-Forscherbuch. Aktiv die Natur entdecken, 8. Aufl., Kempten 2010.
Wasmann-Frahm, Astrid: Biologie begreifen. Faszinierende Mikrowelt. 28 spannende Versuche mit Lupe, Mikroskop und Binokular (5. bis 10. Klasse) (Experimente und Erkundungen), 2. Aufl., Hamburg 2016, S. 4–10, 39–45,18–20.