k. A.
Material/Technik:Ziegelsteine, Holz, Stuck, Farbe, Lack, Gold
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das chinesische Lackkabinett ist der letzte einer Abfolge von repräsentativen Räumen des südlichen Appartements im Mittelbau von Schloss Nymphenburg. Im Gegensatz zu den anderen kurfürstlichen Wohnräumen wie Vor- und Empfangszimmer, die der Hofgesellschaft öffentlich zugänglich waren, stellte das Kabinett einen Rückzugsraum dar. 1763 veredelte François Cuvilliés d. Ä. den kleinen Raum in der damaligen Chinamode. Für eine authentisch exotische Raumwirkung zerschnitt man einen chinesischen Paravent aus Koromandellack und kombinierte die Tafeln mit Wandpaneelen im gleichen Stil. An der Decke fliegen fantasievolle Drachen und die damals kurios anmutende Insektenwelt. In den Raumecken verkörpern stuckierte und vergoldete Putti die vier Elemente. So kostbar ins Zentrum gerückt, konnte man als Herrscher exotische Objekte genießen und wichtige Gespräche führen.
Langer, Brigitte/Hojer, Gerhard: Nymphenburg. Schloss, Park und Burgen. Amtlicher Führer. München 2014, S.80–83.
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In dem ursprünglichen Kinderspiel stellen sich die Teilnehmer*innen abwechselnd die Aufgabe, Gegenstände in der Umgebung zu finden.
Ein*e Teilnehmer*in formuliert eine Suchaufgabe, z. B.: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot!“ Die Mitspieler*innen versuchen zu erraten, auf welches Objekt in ihrem Blickfeld sich der Hinweis bezieht. Da es keinerlei Einschränkungen gibt, bleiben die Teilnemer*innen offen für alle Arten von Eindrücken. Sie verschaffen sich einen Überblick mit Hilfe ihrer Alltagserfahrungen. Das beliebte Kinderstegreifspiel erfordert kaum Vorbereitung und lässt sich vor allem mit Jüngeren in jedem Museum, in jedem Raum und vor fast jedem Objekt spielen.
Mit dem Kinderspiel können die Teilnehmenden das Kostbare, Exotische sowie die Fantasie in der Ausgestaltung des barocken Raums leichter entdecken und erkennen. Die Methode kann einen Einstieg in weiterführende Diskussionen zu Kunsthandwerk und Ikonografie sein, aber sie dient auch dazu, die Raumatmosphäre näherzubringen.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 30, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
Die Teilnehmer*innen schlüpfen mittels Requisiten wie Krone, Zepter, Hut etc. in die unterschiedlichen Personen, z. B. einer Hofgesellschaft (Herrschende, Familienmitglieder, Gesandte, Hofdamen, Diener) und spielen eine Situation im Wohnappartement nach. Die Teilnehmer*innen kommunizieren untereinander durch Körperhaltung und Verhaltensregeln, sodass die Funktion des Raums, der Unterschied zwischen Privatleben und Auftreten in der Öffentlichkeit sowie die gesellschaftlichen Unterschiede erfahrbar werden. Hinweis: Diese Methode ist nur anwendbar, soweit es die räumlichen Verhältnisse erlauben.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Während allen Kabinetten der intime, private Charakter gemein ist, gibt es eine faszinierende Bandbreite an unterschiedlichen Ausgestaltungen. Neben dem chinesisch-exotischen gab es Spiegelkabinette oder Kabinette mit Scagliolaverkleidung etc. Dies bietet den Teilnehmer*innen Diskussionsmöglichkeit hinsichtlich der zu erzielenden Effekte und Funktion des Raums: Raum und damit die Realität wird im Spiegelkabinett aufgelöst, exotische Materialien laden zum Träumen über fremde, ferne Länder ein.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.