H: ca. 2 m, B: 1,5 m, L: 4 m
Material/Technik:Metall, Leder, Kunststoff
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der Mercedes simplex wurde bei den damals beliebten Langstreckenrennen und immer neuen Rekordfahrten in Europa und Amerika gefahren und machte die Daimler-Motoren-Gesellschaft international bekannt. Viele Prominente wie Politiker, Filmstars und Unternehmer kauften das Auto.
Der Mercedes simplex war einfacher als die Vorgängermodelle zu bedienen durch „automatisches“ Auskuppeln und Abbremsen der Antriebswelle beim Betätigen des Schalthebels. Daher kommt der Namenszusatz „simplex“. Mit seinen 40 PS erreichte der Wagen eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h.
Dieses Modell, mit der damals neuen Kühlerfront, prägte das Autodesign für lange Zeit und wurde zum neuen Statussymbol. Bis dahin hatte ein edles Pferd als Zeichen für Reichtum und Stand gegolten.
Gundler, Bettina/Hladky,Silvia (Hg.): Ein Führer durch die Ausstellungen, Deutsches Museum Verkehrszentrum, München 2009, S. 165.
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Ein Foto eines modernen Autos wird gezeigt oder an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen vergleichen die Fahrzeuge und stellen fest, dass es früher keine Sicherheitsvorkehrungen wie Sicherheitsgurt, Kopfstützen oder Airbag gab. Da zu der Zeit kaum Autos auf den Straßen fuhren und es noch nicht viele Erfahrungen mit Unfallsituationen gab, waren Sicherheitsvorkehrungen in Autos noch nicht vorgesehen.
Zudem stellen die Teilnehmer*innen Unterschiede in der Ästhetik fest: Das heutige Design der modernen Autos dient zur Verringerung des Luftwiderstands.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Eine Bildvorlage oder ein Thema werden in einzelne Bildteile zerlegt und von den Teilnehmer*innen wieder zum großen Ganzen zusammengefügt.
Sie erhalten Puzzlestücke eines Gesamtbildes (Kunstwerk, Exponat, Objektgruppe) und setzen diese zusammen. Der Schwierigkeitsgrad kann durch die Größe und Auswahl des Bildausschnittes oder das Zurverfügungstellen einer Vorlage verändert werden. Die Methode kann auch als Gruppenpuzzle durchgeführt werden: Hier wird ein größeres Thema in einzelne Puzzlestücke (Teilthemen) zerteilt, diese von Kleingruppen bearbeitet und anschließend wieder zu einem Gesamtbild zusammengefügt.
Ein laminiertes Bild des Fahrzeugs wird in Teile geschnitten und von Einzelnen oder in Kleingruppen zusammengesetzt.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 206 f.
Wenzel Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, 5. Auflage, Schwalbach/Ts. 2014, S. 114–121.
Die Fantasiereise (in ein Bild, in eine bestimmte Epoche...) ruft in den Köpfen der Teilnehmer*innen Bilder hervor und spricht deren eigene Fantasie an.
Durch diese Bilder erscheinen Kunst und vergangene Kulturen lebendiger. Der*die Vermittler*in trägt entweder einen vorbereiteten Text vor oder führt spontan in die Reise ein. Der Text sollte lebendig und bildreich sein, um in den Zuhörern/Zuhörerinnen ausdrucksvolle Bilder entstehen zu lassen. Der Zeitgeist einer Epoche oder einer Kultur wird so ebenfalls nachvollziehbar. Dabei entsteht eine Stimmung, die durch Düfte, Geräusche oder leise Musik unterstützt werden kann.
Die Teilnehmer*innen stellen sich vor, sie würden mit diesem Auto eine Reise machen:
Wie sind sie gekleidet? Was nehmen sie mit? Wohin geht die Reise? Wie lange dauert sie? Fahren sie jemanden besuchen?
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001, S. 58.
Adams, Stefan: Neue Fantasiereisen. Entspannende Übungen für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, München 2004, S. 11–18.
Cremer, Claudia u. a.: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 49–52.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit weiterführenden Informationen, die sie in einen kritischen Zusammenhang mit dem Exponat stellen.
Sie versuchen die Informationen auf der Karte mündlich oder schriftlich auf das Exponat zu beziehen. Möglich wären Hintergrundinformationen zu Materialeigenschaften, Zeitgenossen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie zu geschichtlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Auf diese Weise betrachten die Teilnehmer*innen eigenständig das Exponat in einem neuen Zusammenhang. Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in werden diese dann diskutiert.
Die Teilnehmer*innen erhalten eine Infokarte mit den 17 Zielen zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE). In Kleingruppen überlegen sie, welche Ziele mit dem Auto in Zusammenhang gebracht werden können. Das könnten z. B. sein: Ziel 7 – Transport von Waren und Reisen mit bezahlbarer und sauberer Energie, Ziel 9 – Für alle zugängliche Infrastruktur, Ziel 11 – Für alle zugängliche Infrastruktur in Städten und Gemeinden, Ziel 13 – Maßnahmen zum Klimaschutz, z. B. durch Transport und Reisen mit bezahlbarer und sauberer Energie. Im Anschluss werden die Ergebnisse gemeinsam diskutiert.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179.