H: 80 cm, L: 106,5 cm, B: 77,5 cm
Material/Technik:Marmor (schwarz), Achat, Lapislazuli, Schmucksteine, Pietra dura, Eichenholz, Fichtenholz, Nussbaumholz, Schlangenholz, Ebenholz
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der bayerische Kurfürst Maximilian I. ließ in der Residenz München eine Kammergalerie (eine Kunst- und Wunderkammer, die einem Privatmuseum entspricht) einrichten. Ausgewählte, hochrangige Gäste hatten die Ehre, seine Kostbarkeiten bewundern zu dürfen. Die Pretiosen waren auf wertvollen Kunstkammertischen ausgestellt. Der hier vorgestellte Tisch beeindruckt durch die Farbkontraste der bunten, aus verschiedenen Steinen geformten Blumen auf schwarzem Hintergrund. Die kunstvolle Steinplatte ruht auf einem mit edlen Hölzern Gestell und einer zusätzlichen, für einen „normalen Tischgebrauch“ unpraktischen, Bodenplatte.
Literatur zum Thema Prunkmöbel
Eikelmann, Renate (Hg.): Bayerisches Nationalmuseum. Handbuch der kunst- und kulturgeschichtlichen Sammlungen, München 2008, S. 148–155.
Langer, Brigitte (Hg.): Pracht und Zeremoniell, Die Möbel der Residenz München, München 2002, S. 154–169.
Passende IMPULSE anzeigen
Der*die Vermittler*in stellt im Stile einer Auktion („Wer bietet mehr/weniger“) Fragen zu Eigenschaften des Exponates wie Größe, Alter und Gewicht.
Durch spielerisches Schätzen tasten sich die Teilnehmer*innen schrittweise möglichst nah an abstrakte Größen wie Alter, Maße, Gewicht des Exponats. V. a. Kinder können sich selbst gut dazu in Bezug setzen, denn sie alle haben eine Größe, ein Gewicht. Gleichzeitig treffen sie Aussagen über Materialart und Technik, denn diese Aspekte haben entscheidende Auswirkung auf die Messwerte: Manche Materialien sind schwerer als andere, manche haben eine höhere Lebensdauer, mit manchen Techniken kann man besonders große oder besonders kleine Objekte herstellen.
Der*die Vermittler*in stellt wie bei einer Auktion („Wer bietet mehr/weniger?“) Fragen zu Eigenschaften des Exponats wie Größe, Alter und Gewicht. Das Prunkmöbel wird auf diese Weise exakt bewertet. Die Teilnehmer*innen beurteilen die unterschiedlichen Hölzer und Steine und erkennen die kunstvolle Ausführung des Möbels. Sie erhalten eine Vorstellung von der Präsentation der Schätze in einer Kunstkammer.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.
Die Teilnehmer*innen schlüpfen in die Rollen zweier Parteien mit unterschiedlichen Ansichten und tauschen in einem Streitgespräch Argumente zu einem Exponat aus.
Sie formieren sich in zwei Gruppen. Die beiden Gruppen schlüpfen in die Rollen zweier gegensätzlicher Positionen – beispielsweise zweier zum Exponat passender Berufsgruppen: Galerist/in contra Kunstkritiker*in, Forscher*in contra Investor/in, ... Beide Gruppen sammeln zunächst in der Auseinandersetzung mit dem Exponat Argumente, die das Pro bzw. Contra verdeutlichen sollen. Sind die Gruppen fertig, geht es im Ping-Pong-Verfahren in die Diskussion, die der*die Vermittler*in moderiert.
Die Gruppe wird in zwei Parteien geteilt. Diese vertreten unterschiedliche Ansichten und tauschen in einem Streitgespräch Argumente zu einem Exponat aus. Die erste Gruppe „Kunstagent*innen" sammelt Aspekte für den Auftrag wie Materialien, Dekor, Anordnung, Preis etc. Die Gruppe „Künstler*innen“ beschreibt das Konzept des Entwurfs mit seiner außerordentlich repräsentativen Wirkung. Im anschließenden Streitgespräch einigen sich die Parteien auf die Vergabe des Auftrags.
Streitgespräch, in: http://www.sn.schule.de/~sud/methodenkompendium/module/2/1_2.htm
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Die Teilnehmer*innen erhalten unterschiedliche Steine wie Marmor, Achat und Lapislazuli sowie Eichen-, Fichten-, Nussbaum- und Ebenholz und suchen die Materialien beim Möbel. Die Kostbarkeit des Prunkmöbels wird auf diese Weise spür- und sichtbar.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Farbkarten dienen dazu, die verschiedenen Farben an Exponaten zu suchen, zu benennen und zu charakterisieren.
Mithilfe von Farbkarten rückt die Farbgestaltung von Exponaten oder auch einzelner Ausschnitte von Exponaten in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Teilnehmer*innen benennen beispielsweise die für sie auffälligsten Farben und bezeichnen sie mit möglichst treffenden Ausdrücken. Farbnuancen z. B. von Wasser, Himmel oder Wald werden besonders deutlich. Weiterführend bietet sich an, Farben anzumischen, zu beschreiben oder in Musik umzusetzen.
Die Teilnehmer*innen erhalten je nach Gruppengröße zu zweit oder zu dritt eine Farbkarte. Sie suchen die Farbe auf dem Möbel und schärfen auf diese Weise den Blick aufs Detail. Bei der Vorstellung „ihrer“ Farbe finden sie einen treffenden Namen wie Himmelblau, Sonnengelb etc.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 21, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Czech, Alfred: Kunstspiele. Spielend Kunst verstehen lernen, für Kinder und Erwachsene, Schmalbach/Ts. 2012, S. 98–110, hier S. 99.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Die Teilnehmer*innen stellen Fragen an das Möbelstück: Wie alt bist du? Wer hat dich gekauft? Welche/r Handwerker*in bzw. Künster*in hat dich hergestellt? Warst du teuer? Wer konnte sich ein derartiges Möbelstück leisten? Der*die Vermittler*in beantwortet die Fragen oder gibt sie an die Teilnehmer*innen weiter. Die Fragen können entweder nur mündlich gestellt werden oder auf Karteikarten geschrieben werden. Ein/e Schriftführer*in notiert die Antworten auf einer Wandzeitung.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Eine Bildvorlage oder ein Thema werden in einzelne Bildteile zerlegt und von den Teilnehmer*innen wieder zum großen Ganzen zusammengefügt.
Sie erhalten Puzzlestücke eines Gesamtbildes (Kunstwerk, Exponat, Objektgruppe) und setzen diese zusammen. Der Schwierigkeitsgrad kann durch die Größe und Auswahl des Bildausschnittes oder das Zurverfügungstellen einer Vorlage verändert werden. Die Methode kann auch als Gruppenpuzzle durchgeführt werden: Hier wird ein größeres Thema in einzelne Puzzlestücke (Teilthemen) zerteilt, diese von Kleingruppen bearbeitet und anschließend wieder zu einem Gesamtbild zusammengefügt.
Eine Abbildung des Möbels wird in einzelne Teilstücke zerlegt. Die Teilnehmer*innen erhalten in Zweiergruppen je ein Puzzleteil und fügen sie zusammen. Je nach Alter der Teilnehmer*innen kann die Schwierigkeit des Puzzles variiert werden. Es können auch zwei Puzzlesätze verteilt werden, um einen Wettbewerb der Teilnehmer*innen auszurufen.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 206 f.
Wenzel Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, 5. Auflage, Schwalbach/Ts. 2014, S. 114–121.