Stethoskop

Verfasst von: Bellaire, Catherine

© Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt
Beispielexponat:

Stethoskop, binaural | 1901–1933

Aus Deutschland

Schon in der Antike war bekannt, dass Lungen- und Herzkrankheiten durch Abklopfen und Abhorchen des Brustkorbes festgestellt werden können. Dabei wurde das Ohr direkt auf den Oberkörper des Patienten gelegt. Angeblich haben die Leibesfülle einer Patientin und die Sittsamkeit eines französischen Arztes im 18. Jh. zur indirekten Auskultation geführt. Dazu wurde zunächst ein Papierschaft, später ein Holzrohr verwendet, wodurch die Töne tatsächlich deutlicher zu hören und zu unterscheiden waren. Aus diesen Vorgängern hat sich das Stethoskop ab dem 19. Jh. zum wichtigsten Hilfsmittel des Arztes/ der Ärztin etabliert. Auch heute noch gilt es (neben dem Arztkittel) als das vertrauenerweckendste Accessoire der Mediziner*innen.

Koehler, Ulrich u.a. Schalldiagnostische Verfahren. Die Geschichte
von Perkussion und Auskultation, in: Kropp, Robert: Pneumologie, Juli 2004 (58), S. 525–530.

Kugler, Peter: Der menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie, München 2017, S. 158.

Schnalke, Thomas/Atzl, Isabel (Hg.): Dem Leben auf der Spur im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité, München u. a. 2010, S. 158.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

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Aspekte

Zielgruppen

Straub, Regina

Die Teilnehmer*innen erschließen sich Materialeigenschaften und Funktionsweisen von Werkzeugen, Geräten und Gebrauchsgegenständen durch eigenes Experimentieren.

Nach einer kurzen Einweisung fordert der*die Vermittler*in sie auf, Materialien zu erkunden, ein Verfahren, eine Technik selbst auszutesten oder ein Gerät anzuwenden. Hierbei ist es wichtig, dass der*die Vermittler*in den Schwerpunkt auf das Erproben und die eigene Erfahrung legt und nicht die Perfektion und die Vollständigkeit der Tätigkeit das Ziel ist. Z. B. weben die Teilnehmer*innen mit einem nachgebauten Webstuhl oder legen eine römische Toga an. Dadurch können sie den Zeitaufwand und die nötige Handfertigkeit nachvollziehen.

Anwendung auf das Exponat Stethoskop

Bellaire, Catherine

Die Teilnehmer*innen testen Stethoskope und andere akustische Geräte
(Hörrohr u. Ä.). Dabei probieren sie aus, welche Geräusche sie wahrnehmen können (z. B. Herzschlag). Auch andere Gegenstände werden abgehört, wie Wände, Holz etc. Bei diesen Versuchen treten Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Geräte hervor, außerdem schulen die Teilnehmer*innen ihr Gehör und entwickeln ein Gespür für Geräusche.

Dreykorn, Monika, Methoden zur Nachbereitung eines Museumsbesuchs, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum. Schule. Bildung, München 2007, S. 182.

Hille, Carmen: Geschichte im Blick. Historisches Lernen im Museum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach 2014, S. 84–90, 276–278.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 51, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Akustik
  • Beruf
  • Emotion
  • Funktion
  • Gesundheit
  • Identität
  • Medizin
  • Nutzung
  • Symbole
  • Verhalten
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Selbst ausprobieren

Straub, Regina

Kategorien

Sinnesorientierte Methoden
Haptische Methoden
Recherchemethoden

Ziele

Selbständiges Handeln, sich mit der Beschaffenheit und der Funktionalität eines Exponats vertraut machen, feinmotorisch arbeiten, eigene Erfahrung machen

Eignungen

Ebenso geeignet für Blinde, Gehörlose und Menschen mit Lernschwierigkeiten

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Je nach Exponat und Tätigkeit entsprechende Materialien, Repliken bzw. Nachbauten oder auch originale Geräte.

Kisser-Priesack, Gabriele

Einfache Experimente werden durchgeführt, um die biologischen Reaktionen des Körpers auf äußere Reize zu untersuchen und im Anschluss diskutiert.

Die messbaren Reaktionen des menschlichen Körpers, wie z. B. die Druck- und Wärmeempfindlichkeit der Haut, die optische oder akustische Wahrnehmung werden mit einfachen Materialien aus dem Alltag, mit Vorlagen für optische Täuschungen oder Tonaufnahmen verschiedener Lautstärken untersucht. 

Anwendung auf das Exponat Stethoskop

Bellaire, Catherine

Mit dem Stethoskop werden Herzschlag und Lungengeräusche nach verschiedenen Aktivitäten abgehorcht. Beginnend mit den Körpergeräuschen in der Ruhephase werden die Aktivitäten gesteigert: körperliche Anstrengung (auf der Stelle laufen) Stresssituation (Luftanhalten) u. Ä. Die Teilnehmer*innen horchen sich dabei paarweise ab, halten ihre Ergebnisse fest und beschreiben der gesamten Gruppe die Unterschiede der wahrgenommenen Geräusche.

Kindersley, Dorling: Der menschliche Körper und wie er funktioniert, München 2017. 

Passende Aspekte
  • Akustik
  • Beruf
  • Emotion
  • Funktion
  • Gesundheit
  • Identität
  • Medizin
  • Nutzung
  • Symbole
  • Verhalten
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Untersuchung körperlicher Reaktionen

Kisser-Priesack, Gabriele

Kategorien

Haptische Methoden
Emotionale Zugänge

Ziele

Einfaches Experiment durchführen, Reaktionen genau beobachten, eigene Erfahrungen machen, Wahrnehmung schulen

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder ab 5 Jahren und Jugendliche

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Für die Anleitung: Mündliche Anleitung oder laminierte Abbildung, Materialien: Holzstäbchen z. B. Streichhölzer

Dietz, Ute

Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.

Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen. 

Anwendung auf das Exponat Stethoskop

Bellaire, Catherine

Ausgestattet mit Accessoires wie Stethoskop, Arztkittel, Verbandmaterial u. Ä. improvisieren die Teilnehmer*innen ein Gespräch zwischen Arzt/Ärztin und Patient*in oder den Ablauf einer Behandlung. Die Teilnehmer*innen kommunizieren eigene Erfahrungen und haben die Möglichkeit, sich so auch in die Rolle des Arztes/der Ärztin zu begeben (besonders für Inklusionsgruppen geeignet). Anschließend bietet es sich an, nach dem Verhalten und den Emotionen während des Rollenspiels zu fragen.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.

Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.

Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.

Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.

Passende Aspekte
  • Akustik
  • Beruf
  • Emotion
  • Funktion
  • Gesundheit
  • Identität
  • Medizin
  • Nutzung
  • Symbole
  • Verhalten
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Szenisches Spiel

Dietz, Ute

Kategorien

Performative Methoden
Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge
Spielerische Methoden

Ziele

Genaue Wahrnehmung fördern, Körperwahrnehmung schulen, Inhalte und Personen vertieft verstehen, persönliche Ausdrucksmöglichkeiten erproben, durch Erfahrungen verstehen

Eignungen

Geeignet zur Vertiefung und Teambildung, Voraussetzung: spielerisches Talent, Platz vor den Objekten beachten (Gruppengröße),
nicht in jedem Museum erlaubt

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Ggf. Requisiten bzw. Kostümelemente, ergänzend: Vorlagen für das kreative Schreiben

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