L: 57 cm, Durchmesser: 2,6 cm
Material/Technik:Metall, Gummi, Ebonit
Beschreibung zu diesem Beispiel
Schon in der Antike war bekannt, dass Lungen- und Herzkrankheiten durch Abklopfen und Abhorchen des Brustkorbes festgestellt werden können. Dabei wurde das Ohr direkt auf den Oberkörper des Patienten gelegt. Angeblich haben die Leibesfülle einer Patientin und die Sittsamkeit eines französischen Arztes im 18. Jh. zur indirekten Auskultation geführt. Dazu wurde zunächst ein Papierschaft, später ein Holzrohr verwendet, wodurch die Töne tatsächlich deutlicher zu hören und zu unterscheiden waren. Aus diesen Vorgängern hat sich das Stethoskop ab dem 19. Jh. zum wichtigsten Hilfsmittel des Arztes/ der Ärztin etabliert. Auch heute noch gilt es (neben dem Arztkittel) als das vertrauenerweckendste Accessoire der Mediziner*innen.
Literatur zum Thema Stethoskop
Koehler, Ulrich u.a. Schalldiagnostische Verfahren. Die Geschichte
von Perkussion und Auskultation, in: Kropp, Robert: Pneumologie, Juli 2004 (58), S. 525–530.
Kugler, Peter: Der menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie, München 2017, S. 158.
Schnalke, Thomas/Atzl, Isabel (Hg.): Dem Leben auf der Spur im Berliner Medizinhistorischen Museum der Charité, München u. a. 2010, S. 158.
Die Teilnehmer*innen erschließen sich Materialeigenschaften und Funktionsweisen von Werkzeugen, Geräten und Gebrauchsgegenständen durch eigenes Experimentieren.
Nach einer kurzen Einweisung fordert der*die Vermittler*in sie auf, Materialien zu erkunden, ein Verfahren, eine Technik selbst auszutesten oder ein Gerät anzuwenden. Hierbei ist es wichtig, dass der*die Vermittler*in den Schwerpunkt auf das Erproben und die eigene Erfahrung legt und nicht die Perfektion und die Vollständigkeit der Tätigkeit das Ziel ist. Z. B. weben die Teilnehmer*innen mit einem nachgebauten Webstuhl oder legen eine römische Toga an. Dadurch können sie den Zeitaufwand und die nötige Handfertigkeit nachvollziehen.
Die Teilnehmer*innen testen Stethoskope und andere akustische Geräte
(Hörrohr u. Ä.). Dabei probieren sie aus, welche Geräusche sie wahrnehmen können (z. B. Herzschlag). Auch andere Gegenstände werden abgehört, wie Wände, Holz etc. Bei diesen Versuchen treten Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Geräte hervor, außerdem schulen die Teilnehmer*innen ihr Gehör und entwickeln ein Gespür für Geräusche.
Dreykorn, Monika, Methoden zur Nachbereitung eines Museumsbesuchs, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum. Schule. Bildung, München 2007, S. 182.
Hille, Carmen: Geschichte im Blick. Historisches Lernen im Museum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach 2014, S. 84–90, 276–278.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 51, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Einfache Experimente werden durchgeführt, um die biologischen Reaktionen des Körpers auf äußere Reize zu untersuchen und im Anschluss diskutiert.
Die messbaren Reaktionen des menschlichen Körpers, wie z. B. die Druck- und Wärmeempfindlichkeit der Haut, die optische oder akustische Wahrnehmung werden mit einfachen Materialien aus dem Alltag, mit Vorlagen für optische Täuschungen oder Tonaufnahmen verschiedener Lautstärken untersucht.
Mit dem Stethoskop werden Herzschlag und Lungengeräusche nach verschiedenen Aktivitäten abgehorcht. Beginnend mit den Körpergeräuschen in der Ruhephase werden die Aktivitäten gesteigert: körperliche Anstrengung (auf der Stelle laufen) Stresssituation (Luftanhalten) u. Ä. Die Teilnehmer*innen horchen sich dabei paarweise ab, halten ihre Ergebnisse fest und beschreiben der gesamten Gruppe die Unterschiede der wahrgenommenen Geräusche.
Kindersley, Dorling: Der menschliche Körper und wie er funktioniert, München 2017.
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
Ausgestattet mit Accessoires wie Stethoskop, Arztkittel, Verbandmaterial u. Ä. improvisieren die Teilnehmer*innen ein Gespräch zwischen Arzt/Ärztin und Patient*in oder den Ablauf einer Behandlung. Die Teilnehmer*innen kommunizieren eigene Erfahrungen und haben die Möglichkeit, sich so auch in die Rolle des Arztes/der Ärztin zu begeben (besonders für Inklusionsgruppen geeignet). Anschließend bietet es sich an, nach dem Verhalten und den Emotionen während des Rollenspiels zu fragen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html