Kriegerdenkmal

Verfasst von: Heinzel-Schellin, Nicole

Foto: Nicole Heinzel-Schellin

Das Giesinger Kriegerdenkmal erinnert an die im Ersten Weltkrieg gefallenen Soldaten. Es ist als Würfelblock gestaltet, der von einem Stahlhelm bekrönt wird. An der Nordseite ist ein gekreuzigter Christus mit knienden Kriegern und Müttern zu sehen. Sie verweisen auf den Tod der Kämpfer. Auf der Südseite ist ein auferstandener Christus gegenübergestellt. Er veranschaulicht den Kriegstod als ewig währende Heldentat. Das Monument ist auf einer Wiese vor dem Eingang der Heilig-Kreuz-Kirche gelegen und ist so für alle Kirchenbesucher*innen wahrnehmbar. In der Art der Gestaltung und seiner Aussage kann es als Stellvertreter zahlreicher Kriegerdenkmäler und der damit verbundenen Erinnerungskultur gelten. Doch ist diese Form des Gedenkens zeitgemäß? Eine Bürgerinitiative geht dieser Frage nach.

Giesinger Kriegerdenkmal 1914/1918, in: Alckens, August: Die Denkmäler und Denksteine der Stadt München, München 1936, S.188–189.

Bulitta, Erich/Bulitta, Hildegard: Geschichte erleben: Kriegsgräberstätte und Kriegerdenkmal als außerschulischer Lernort – Praktische Unterrichtshilfen (mit Arbeitsblättern). Pädagogische Handreichung, München 2014, S. 46–55.

Vogt, Arnold: Krieg und Gewalt in der Denkmalskunst, Münster 1994, S. 23–27.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Schweigart, Annette

Die Teilnehmer*innen betrachten das Objekt unvoreingenommen und beschreiben das, was sie sehen.

Durch die Betrachtung beginnt das Objekt zu sprechen. Gezielte Fragestellungen des Vermittlers/der Vermittlerin führen zu einer bewussteren Wahrnehmung, die es den Teilnehmern/innen ermöglicht, sich ohne Vorkenntnisse dem Exponat zu nähern. Damit wird der Blick des/der Betrachters*in unverstellt auf das Exponat gelenkt.

Anwendung auf das Exponat Kriegerdenkmal

Heinzel-Schellin, Nicole

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg starben in allen beteiligten Ländern sehr viele Menschen. Daher sind Kriegerdenkmäler weit verbreitet und fügen sich beinahe selbstverständlich in unsere Umgebung. Doch haben wir sie schon einmal bewusst betrachtet? Was wollen sie uns mitteilen? Bei der Beantwortung dieser Fragen hilft eine unvoreingenommene Objektbeschreibung. Die Teilnehmer*innen schildern, was sie sehen, ohne Vorkenntnisse zu dem Denkstein zu haben. Gezielte Fragen des Vermittlers/der Vermittlerin führen zu einer Annäherung und bewussten Wahrnehmung.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch, Schwalbach 2014, S. 204.

Passende Aspekte
  • Aufstellungsort
  • Aussehen
  • Bedeutung
  • Bildsprache
  • Dargestelltes
  • Emotionen
  • Erinnerung
  • Krieg & Frieden
  • Wahrnehmung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Objektbeschreibung

Schweigart, Annette

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Information/Wissen vermitteln, Bezüge herstellen

Eignungen

Geeignet für alle Teilnehmer*innen und besonders für Gehörlose mit Gebärdendolmetscher*in

Zeitbedarf

5–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 

Isenberg, Julia

Die Teilnehmer*innen nennen der Reihe nach ein Wort, das sie mit dem Objekt verbinden. Dabei dürfen sie keine Wörter wiederholen.

Auf diese Weise entsteht ein vielfältiger Wortschatz als Basis für eine ergiebige Besprechung. Binnen drei Minuten notieren sie alle Wörter, die ihnen beim Beobachten einfallen. Anschließend lesen sie sie reihum vor. Dabei müssen alle Teilnehmer*innen die bereits genannten Wörter aus der eigenen Liste streichen. Der*die Vermittler*in strukturiert das Genannte, fragt kritisch nach, erklärt Schwieriges. Bei der Kurzversion sammeln die Teilnehmer*innen die Wörter nur mündlich, ohne sie zuvor zu notieren.

Anwendung auf das Exponat Kriegerdenkmal

Heinzel-Schellin, Nicole

Kriegsdenkmäler teilen uns direkte Botschaften mit. Gleichzeitig können sie auch ganz persönliche Gedankengänge, Erinnerungen und Gefühle in uns hervorrufen. Um auf diese verschiedenen Ebenen zu kommen, schreiben die Teilnehmer*innen innerhalb von drei Minuten Wörter auf Karten (pro Karte ein Wort), die sie spontan mit dem Denkmal in Verbindung bringen. Anschließend werden die Karten gesammelt, sortiert (jedes Wort darf nur einmal vorkommen) und die Ergebnisse gemeinsam besprochen. So erarbeitet sich die Gruppe Informationen zu Gestaltung und Sinn des Mahnmals.

Kramer, Wolfgang/Kiesling, Michael: Haste Worte, Gesellschaftsspiel, F. X. Schmid Verlag 1997 (Spiel).

Passende Aspekte
  • Aufstellungsort
  • Aussehen
  • Bedeutung
  • Bildsprache
  • Dargestelltes
  • Emotionen
  • Erinnerung
  • Krieg & Frieden
  • Wahrnehmung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Wörter finden

Isenberg, Julia

Kategorien

Assoziative Methoden

Ziele

Wortschatz erweitern, Wahrnehmung schulen, Beobachtungen formulieren, vor Publikum sprechen

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder ab 6 Jahren und Sprachlerngruppen

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Klemmbrett, Papier, Stift, Uhr, mündlich kein Material nötig

Rudnicki, Gabi

Ein innerer Monolog ist ein Selbstgespräch, in dem Gedanken und Gefühle einer Figur schriftlich ausgestaltet werden.

Der innere Monolog wird in der Ich-Form und im Präsens geschrieben. Ohne große Einleitung begibt sich der*die Schreibende in die fiktive Geschichte der Figur und bringt deren Gedanken in loser, freier Abfolge, auch mit Einwortsätzen und Ausrufewörtern, zu Papier. Im Sinne des Perspektivwechsels kann der Text auch zu einem Gegenstand geschrieben werden. Eine Variante ist der „Tagebucheintrag“.
In Gruppenarbeit können innere Monologe zu verschiedenen Teilen eines Exponats entstehen. Nach dem Schreiben lesen sich die Teilnehmer*innen den die Texte gegenseitig vor.

Anwendung auf das Exponat Kriegerdenkmal

Heinzel-Schellin, Nicole

Der*die Vermittler*in erzählt die (Kriegs-) Geschichte eines Soldaten, der durch dieses Monument geehrt werden könnte. Die Teilnehmer*innen versetzen sich in die Situation und Person des Soldaten und stellen sich die Fragen: Welche Art von Gedenken würde ich mir wünschen? Welche Botschaft möchte ich den Überlebenden und Hinterbliebenen hinterlassen? Und wie stehe ich nach meinen Erfahrungen zum Heldentod und zum Krieg?

Ruf, Oliver: Kreatives Schreiben, Tübingen 2016, S.159–175.

Vogt, Jochen: Aspekte erzählender Prosa. Eine Einführung in Erzähltechnik und Romantheorie, 11. aktual. Aufl., Stuttgart 2008, S. 181–194.
 

Passende Aspekte
  • Aufstellungsort
  • Aussehen
  • Bedeutung
  • Bildsprache
  • Dargestelltes
  • Emotionen
  • Erinnerung
  • Krieg & Frieden
  • Wahrnehmung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Innerer Monolog

Rudnicki, Gabi

Kategorien

Assoziative Methoden
Kreatives Schreiben

Ziele

In ein Thema einführen, Wahrnehmung schulen, Kreativität fördern, vermittelte Inhalte festigen, Schreibkompetenz fördern

Eignungen

Für alle, die schreiben können, je nach Alter der Teilnehmer*innen kann die Schreibphase länger oder kürzer sein, Sprachkompetenz muss vorhanden sein

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Schreibpapier und Stifte

Brosch, Astrid

Ein Exponat aus vergangenen Zeiten wird gedanklich in die Gegenwart geholt. Welche Faktoren müssten verändert werden?

Wie würde das Exponat aussehen, wenn es heute entstanden wäre? Welche Veränderungen würden sich ergeben? Wie würden sich Setting, Materialien, Farbigkeit, das Medium, Dargestelltes, Schmückendes, die Umgebung, … verändern? Die Teilnehmer*innen setzen sich über diese Fragestellungen intensiv mit dem Exponat auseinander, diskutieren, lassen sich inspirieren usw. und greifen hierbei auf eigene Erfahrung zurück. Der Zeitsprung erfolgt verbal oder bildnerisch-visuell.

Anwendung auf das Exponat Kriegerdenkmal

Heinzel-Schellin, Nicole

Die Teilnehmer*innen machen einen Zeitsprung aus dem Jahr 1919, in dem das Kriegerdenkmal hier aufgestellt wurde, in die heutige Zeit. Wie würde das Ehrenmal heute aussehen? Aus welchem Material wäre es? Welche Texte würden sich hier finden, welche Bildszenen? Würde der Kriegstod heute noch als Heldentod öffentlich verehrt werden oder hat sich unsere Haltung zu dem Thema verändert?

Brosch, Astrid: Kunst inspiriert! Mit beruflichen Schülern in der Alten Pinakothek, in: Museums-Pädagogisches Zentrum (Hg.): Berufliche Schulen im Museum. Grundlagen, Inhalte, Methoden, München 2006, S. 50–54.

Brosch, Astrid/Wagner, Ernst (Hg.): 101 Ikonen. Schlüsselwerke des kulturellen Bildgedächtnisses im Kunstunterricht, Braunschweig 2020, S. 69, 77, 149, 213.

Passende Aspekte
  • Aufstellungsort
  • Aussehen
  • Bedeutung
  • Bildsprache
  • Dargestelltes
  • Emotionen
  • Erinnerung
  • Krieg & Frieden
  • Wahrnehmung
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Zeitsprung

Brosch, Astrid

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden
Spielerische Methoden
Recherchemethoden
Transmediale Methoden
Performative Methoden
Visuell-gestalterische Methoden

Ziele

Kreatives Gedankenspiel, zielgerichtete Wahrnehmung, Aktualisierung historischer Dinge, Inspiration, Erkenntnisgewinn

Eignungen

Insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene,
berufliche Schüler*innen,
Grundlagen historischen Verständnisses wären hilfreich

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen

Einzelperson (auch in Gruppe):

 

Teilgruppe:

 

Gesamte Gruppe:

 

Material

Verbale Umsetzung: kein Material,
bildnerische Umsetzung: Zeichenutensilien, speziell vorbereitetes Collage-Material (z. B. Zeitschriften) oder Computerzeichenprogramm

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