Buchmalerei

Verfasst von: Czech, Alfred

© Bayerische Staatsbibliothek, München
Beispielexponat:

Perikopenbuch Heinrichs II. | Anfang des 11. Jh.

Von/aus k. A.

Anfang des 11. Jhs. bestellte König Heinrich II. im Skriptorium der Abtei Reichenau eine Prachthandschrift, ein Perikopenbuch, das Abschnitte der Evangelien, sogenannte Perikopen, enthält. Am Anfang des Buches werden die vier Evangelisten in Form von Autorenbildern vorgestellt. Den Federkiel in der Hand, beugt sich Matthäus über sein Buch. Eine zweite Feder steckt in einem Tintenhorn auf dem Schreibpult. Zwei Säulen und ein Architrav rahmen den Sitzenden vor Goldgrund. Darüber im Bogenfeld ist sein Symbol, ein geflügelter Mensch mit einer Schriftrolle in Händen, dargestellt. Ähnlich wie im Comic ist die Darstellung auf wesentliche Formen beschränkt. Durch die Verbindung spätantiker Motive und mittelalterlicher Ornamentik entsteht eine subtile Mischung aus Flächigkeit und bühnenhaftem Bildraum.

Fillitz, Hermann/Kahsnitz, Rainer/Kuder, Ulrich (Hg.): Zierde für ewige Zeit. Das Perikopenbuch Heinrichs II., Bayerische Staatsbibliothek, Ausstellungskataloge Nr. 63, Frankfurt am Main 1994.

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Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Böhme, Claudia

Farbkarten dienen dazu, die verschiedenen Farben an Exponaten zu suchen, zu benennen und zu charakterisieren.

Mithilfe von Farbkarten rückt die Farbgestaltung von Exponaten oder auch einzelner Ausschnitte von Exponaten in den Mittelpunkt der Betrachtung. Die Teilnehmer*innen benennen beispielsweise die für sie auffälligsten Farben und bezeichnen sie mit möglichst treffenden Ausdrücken. Farbnuancen z. B. von Wasser, Himmel oder Wald werden besonders deutlich. Weiterführend bietet sich an, Farben anzumischen, zu beschreiben oder in Musik umzusetzen.

Anwendung auf das Exponat Buchmalerei

Czech, Alfred

In der Gruppe werden die Farben nachgemischt und auf Kärtchen aufgetragen. So werden sich die Teilnehmer*innen der reduzierten Palette der mineralischen Farben bewusst. Wenn die Farbkärtchen paarweise zueinandergelegt werden, lassen sich die bildbestimmenden Kontraste erkennen.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 21,  https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Czech, Alfred: Kunstspiele. Spielend Kunst verstehen lernen, für Kinder und Erwachsene, Schmalbach/Ts. 2012, S. 98–110, hier S. 99.

Passende Aspekte
  • Arbeitsplatz
  • Bildraum
  • Farbe
  • Komposition
  • Kontraste
  • Körperhaltung
  • Situation
  • Utensil
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Farbkarten

Böhme, Claudia

Kategorien

Assoziative Methoden

Ziele

Für Farbigkeit von Exponaten sensibilisieren, Differenzierte visuelle Wahrnehmung von Farbnuancen fördern, Wortschatz erweitern

Eignungen

Für alle geeignet, besonders für Kinder

Zeitbedarf

10–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Farbige Papiere, unterschiedliche Oberflächenstrukturen, Papiere unterschiedlicher Formate, farbige Hintergründe

Reinlaßöder, Sophie

Teilnehmer*innen überlegen sich eigene erfundene Titel für Exponate.

Der bestehende Titel sollte unbekannt sein. Er kann bei einer Führung kurzzeitig abgedeckt werden. Die Teilnehmer*innen schreiben einen eignen Titel auf einen Zettel. Die Zettel werden dann auf den Boden vor das Objekt gelegt und in der Gruppe besprochen. Optional können die Teilnehmer*innen auch über die Vorschläge abstimmen.

Variante: Ein Gruppenteil schließt die Augen und der andere Gruppenteil überlegt sich einen Titel und nennt diesen der „blinden“ Gruppe. Danach erklärt die „blinde“ Gruppe, ob der erfundene Titel ihrer Meinung nach zum Exponat passte.

Anwendung auf das Exponat Buchmalerei

Czech, Alfred

Der Darstellung einen Titel zu geben, hilft, einzelne Beobachtungen in einen situativen Zusammenhang zu bringen. Dabei spielen die Tätigkeit, die Körperhaltung, der Bildraum aber auch die Wirkung der Farben eine Rolle. Was schreibt der Mann? Welchen Titel hat das Buch, an dem er gerade arbeitet?

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 71, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Arbeitsplatz
  • Bildraum
  • Farbe
  • Komposition
  • Kontraste
  • Körperhaltung
  • Situation
  • Utensil
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Titel finden

Reinlaßöder, Sophie

Kategorien

Assoziative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Kommunikation anregen

Eignungen

Geeignet für Kinder ab 6 Jahren und Erwachsene,
weniger geeignet für Blinde,
zu beachten: Teilnehmer*innen sollten schreiben können 

Zeitbedarf

10–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Papier, Stifte, Augenbinde (optional)

Bellaire, Catherine

Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.

Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.

Anwendung auf das Exponat Buchmalerei

Czech, Alfred

Die Teilnehmer*innen stellen sich vor, wie die Situation auf der Bild in der Gegenwart, in ihrem Lebensraum aussehen könnte. Welche Utensilien gehörten und gehören z. B. zum Arbeitsplatz eines Schriftstellers? Aufschlussreich ist es auch, Darstellungsformen einander gegenüberzustellen, wie die flächige Komposition der Buchmalerei und die Wirklichkeitsablichtung durch die Fotografie.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7,  https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.

Passende Aspekte
  • Arbeitsplatz
  • Bildraum
  • Farbe
  • Komposition
  • Kontraste
  • Körperhaltung
  • Situation
  • Utensil
Passende Zielgruppen
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Damals–heute

Bellaire, Catherine

Kategorien

Recherchemethoden
Visuell-gestalterische Methoden
Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Bezüge zur eigenen Lebenswelt herstellen, Transferleistung fördern, Rechercheergebnisse sprachlich vermitteln

Eignungen

Besonders geeignet für kleinere Gruppen von max. 15 Teilnehmer*innen,
auch für Sprachlerngruppen

Zeitbedarf

30–40 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Abbildungen, Literatur, Katalogtexte zur Recherche, Schreib- und Zeichenmaterial, evtl. Tafel oder Flipchart zur Präsentation der Ergebnisse

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