H: 29 cm
Material/Technik:Holz und Blei, Textil (Bekleidung), Draht und Faden (Schnürung)
Beschreibung zu diesem Beispiel
Theaterfiguren sind Instrumente, die der Darstellung literarischer, musikalischer und pantomimischer Inhalte dienen. Unter „Marionettentheater“ versteht man die mittels Fäden geführten Figuren. Der*die Marionettenspieler*in steht hinter dem Prospekt auf dem Lauf- oder Standbrett und kann die Marionette nur von oben sehen. Die Wirkung der Arbeit kann nicht direkt wahrgenommen werden, sondern erschließt sich aus der Erfahrung und aus der Resonanz des Publikums. Physikalisch betrachtet, folgt die Marionette in ihrer Aktion nicht nur der spielenden Person, sondern auch der Schwerkraft. Je länger die Schnürung ist, desto schwieriger wird die Bewegung. Dirigiert wird die Figur mithilfe eines Führungskreuzes, an dem die Fäden zusammenlaufen. Das hier verwendete Beispiel bezieht sich auf Hans Wurst, eine beliebte bäuerliche Figur in verschiedenen Schaustellungen.
Literatur zum Thema Marionette
Gmelin, Marlene/Schmelz, Detlef: Marionetten. Kunst, Bau, Spiel, Künzelsau 2013, S. 22.
Bernstengel, Olaf/Rebehn, Lars: Volkstheater an Fäden: Vom Massenmedium zum musealen Objekt – Sächsisches Marionettentheater im 20. Jahrhundert, Halle 2008.
Steinmann, Peter K.: Theaterpuppen – Ein Handbuch in Bildern, Frankfurt am Main 1980, S. 52–55.
Till, Wolfgang: Puppentheater: Bilder, Figuren, Dokumente im Münchner Stadtmuseum, München 1986, S. 6–16, 23–39, 49–50, 77–78.
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
Die Teilnehmer*innen stellen eine Handlung in einem Rollenspiel dar. Sie können Marionetten in ihrer kontrollierten Bewegung nachahmen oder auch die Rolle des*der Marionettenspieler*in übernehmen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html
Wissen und Informationen werden auf unterhaltsame und einprägsame Weise mündlich weitergegeben.
Vergangene Ereignisse und Erlebnisse werden in Form von Geschichten vermittelt. Der*die Erzähler*in vergegenwärtigt zurückliegende Erfahrungen, häufig im Stil eines Märchens oder einer spannend vorgetragenen Geschichte, und bindet die Zuhörer*innen aktiv ein. Auf diese Weise wird die Vermittlung von Wissen und Werten mit dem Hervorrufen von Emotionen verknüpft. Informationen können leichter verinnerlicht und gespeichert werden. Erzähler*in und Zuhörer*innen sind aktiv eingebunden und es kann zu einem Erfahrungs- und Wissensaustausch kommen.
Der*dieVermittler*in oder ein*e Teilnehmer*in baut Informationen zum Exponat z. B. tatsächlich existierende Theaterstücke, Theater-, Fantasie- und Kulturreisen des*der Marionettenspieler*in oder der Marionette selbst in eine Geschichte ein, die er*sie im Stil eines Märchens vorträgt.
Claussen, Claus: Mit Kindern Geschichten erzählen. Konzept - Tipps - Beispiele. Berlin 2006.
Reich, Kersten (Hg.): Methodenpool, methodenpool.uni-koeln.de.
Die Gruppe entwirft ein Bühnenbild um das Objekt und gestaltet dazu eine Theaterszene mit Drehbuch.
Entweder gestalten die Teilnehmer*innen die Szene frei oder mit vorgeschlagenen Beispielrequisiten. Später überprüft die Gruppe die historische Korrektheit des Bühnenbildes. Anschließend kann die Gruppe die vorbereitete Szene aufführen.
Die Teilnehmer*innen erfinden eine kurze Geschichte, in der die Marionette die Schlüsselfigur ist. Für die Handlungen und Dialoge dieser fiktionalen Szene können die Teilnehmer*innen ein Drehbuch entwerfen. Sie können dazu ein Bühnenbild oder eine Kulisse gestalten und zusätzlich weitere Figuren mit Nebenrollen erfinden.
Höhn, Jessica: Theaterpädagogik, Berlin 2015, S. 11–30.
Bidlo, Tanja: Theaterpädagogik, Essen 2006.
Bernhard Asmuth: Szene, in: Müller, Jan-Dirk (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Bd. 3, Berlin/New York 2003, S. 566 f.
Die Teilnehmer*innen entwickeln eine Bildergeschichte zu einem Objekt, einer Fragestellung oder einer Ausstellung.
Dazu verarbeiten sie Rechercheergebnisse zu einem Exponat oder zu spezifischen Fragestellungen. Dies geschieht aus der Perspektive einer Filmkamera. Die einzelnen Bilder der Geschichte können gezeichnet, gemalt, collagiert oder auch mit der Digitalkamera erstellt werden. So entsteht ein Drehbuch zu einer Geschichte, die emotionale Zugänge zulässt, aber nicht im Widerspruch zu historischen Erkenntnissen stehen sollte. Dies kann als Drehbuch für einen Film weiter genutzt werden.
Ausgehend von der Marionette, entwickeln die Teilnehmer*innen eine Bildergeschichte. Die zentrale Fragestellung formulieren sie aus ihrer Recherche zu historischen Fakten rund um das Objekt.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 214.
Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst: Erprobte Methoden, in: Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst (Hg.): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle, Erprobte Methoden, München 2007, S. 159–188, hier: S. 181.