Marionette

Verfasst von: Elcheikh, Zeina

CC BY-SA 4.0, Münchner Stadtmuseum, Sammlung Puppentheater / Schaustellerei
Beispielexponat:

Marionette „Junker Landbert als Hanswurst“ | 1866

Aus München

Theaterfiguren sind Instrumente, die der Darstellung literarischer, musikalischer und pantomimischer Inhalte dienen. Unter „Marionettentheater“ versteht man die mittels Fäden geführten Figuren. Der*die Marionettenspieler*in steht hinter dem Prospekt auf dem Lauf- oder Standbrett und kann die Marionette nur von oben sehen. Die Wirkung der Arbeit kann nicht direkt wahrgenommen werden, sondern erschließt sich aus der Erfahrung und aus der Resonanz des Publikums. Physikalisch betrachtet, folgt die Marionette in ihrer Aktion nicht nur der spielenden Person, sondern auch der Schwerkraft. Je länger die Schnürung ist, desto schwieriger wird die Bewegung. Dirigiert wird die Figur mithilfe eines Führungskreuzes, an dem die Fäden zusammenlaufen. Das hier verwendete Beispiel bezieht sich auf Hans Wurst, eine beliebte bäuerliche Figur in verschiedenen Schaustellungen.

Gmelin, Marlene/Schmelz, Detlef: Marionetten. Kunst, Bau, Spiel, Künzelsau 2013, S. 22.

Bernstengel, Olaf/Rebehn, Lars: Volkstheater an Fäden: Vom Massenmedium zum musealen Objekt – Sächsisches Marionettentheater im 20. Jahrhundert, Halle 2008.

Steinmann, Peter K.: Theaterpuppen – Ein Handbuch in Bildern, Frankfurt am Main 1980, S. 52–55.

Till, Wolfgang: Puppentheater: Bilder, Figuren, Dokumente im Münchner Stadtmuseum, München 1986, S. 6–16, 23–39, 49–50, 77–78. 

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

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Aspekte

Zielgruppen

Dietz, Ute

Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.

Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen. 

Anwendung auf das Exponat Marionette

Elcheikh, Zeina

Die Teilnehmer*innen stellen eine Handlung in einem Rollenspiel dar. Sie können Marionetten in ihrer kontrollierten Bewegung nachahmen oder auch die Rolle des*der Marionettenspieler*in übernehmen.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.

Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.

Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.

Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Dargestelltes
  • Drehbuch
  • Erzählung
  • Fantasie
  • Geschichte im Exponat
  • Kulturhistorischer Zusammenhang
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Szenisches Spiel

Dietz, Ute

Kategorien

Performative Methoden
Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge
Spielerische Methoden

Ziele

Genaue Wahrnehmung fördern, Körperwahrnehmung schulen, Inhalte und Personen vertieft verstehen, persönliche Ausdrucksmöglichkeiten erproben, durch Erfahrungen verstehen

Eignungen

Geeignet zur Vertiefung und Teambildung, Voraussetzung: spielerisches Talent, Platz vor den Objekten beachten (Gruppengröße),
nicht in jedem Museum erlaubt

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Ggf. Requisiten bzw. Kostümelemente, ergänzend: Vorlagen für das kreative Schreiben

Wehner, Brigitta

Wissen und Informationen werden auf unterhaltsame und einprägsame Weise mündlich weitergegeben.

Vergangene Ereignisse und Erlebnisse werden in Form von Geschichten vermittelt. Der*die Erzähler*in vergegenwärtigt zurückliegende Erfahrungen, häufig im Stil eines Märchens oder einer spannend vorgetragenen Geschichte, und bindet die Zuhörer*innen aktiv ein. Auf diese Weise wird die Vermittlung von Wissen und Werten mit dem Hervorrufen von Emotionen verknüpft. Informationen können leichter verinnerlicht und gespeichert werden. Erzähler*in und Zuhörer*innen sind aktiv eingebunden und es kann zu einem Erfahrungs- und Wissensaustausch kommen. 
   

Anwendung auf das Exponat Marionette

Elcheikh, Zeina

Der*dieVermittler*in oder ein*e Teilnehmer*in baut Informationen zum Exponat z. B. tatsächlich existierende Theaterstücke, Theater-, Fantasie- und Kulturreisen des*der Marionettenspieler*in oder der Marionette selbst in eine Geschichte ein, die er*sie im Stil eines Märchens vorträgt.

Claussen, Claus: Mit Kindern Geschichten erzählen. Konzept - Tipps - Beispiele. Berlin 2006.

Reich, Kersten (Hg.): Methodenpool, methodenpool.uni-koeln.de.

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Dargestelltes
  • Drehbuch
  • Erzählung
  • Fantasie
  • Geschichte im Exponat
  • Kulturhistorischer Zusammenhang
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Storytelling

Wehner, Brigitta

Kategorien

Narrative Methoden
Emotionale Zugänge

Ziele

Wissen vermitteln, Emotionen wecken, Erfahrungen austauschen

Eignungen

Geeignet für alle Altersgruppen, zur Erarbeitung oder Wiederholung von Wissen und Erfahrung

Zeitbedarf

bis zu 10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

evtl. Bilder, Handpuppen, unmittelbar zur Geschichte passende Dinge 

Hamper, Simon

Die Gruppe entwirft ein Bühnenbild um das Objekt und gestaltet dazu eine Theaterszene mit Drehbuch.

Entweder gestalten die Teilnehmer*innen die Szene frei oder mit vorgeschlagenen Beispielrequisiten. Später überprüft die Gruppe die historische Korrektheit des Bühnenbildes. Anschließend kann die Gruppe die vorbereitete Szene aufführen.

Anwendung auf das Exponat Marionette

Elcheikh, Zeina

Die Teilnehmer*innen erfinden eine kurze Geschichte, in der die Marionette die Schlüsselfigur ist. Für die Handlungen und Dialoge dieser fiktionalen Szene können die Teilnehmer*innen ein Drehbuch entwerfen. Sie können dazu ein Bühnenbild oder eine Kulisse gestalten und zusätzlich weitere Figuren mit Nebenrollen erfinden.

Höhn, Jessica: Theaterpädagogik, Berlin 2015, S. 11–30.

Bidlo, Tanja: Theaterpädagogik, Essen 2006.

Bernhard Asmuth: Szene, in: Müller, Jan-Dirk (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Bd. 3, Berlin/New York 2003, S. 566 f.

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Dargestelltes
  • Drehbuch
  • Erzählung
  • Fantasie
  • Geschichte im Exponat
  • Kulturhistorischer Zusammenhang
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Szenenentwurf

Hamper, Simon

Kategorien

Visuell-gestalterische Methoden
Transmediale Methoden
Spielerische Methoden
Performative Methoden

Ziele

Kontextbewusstsein schulen, Gestaltungsfähigkeit fördern, Wissen vermitteln, Wertung vornehmen

Eignungen

Besonders geeignet für Teilnehmer*innen, die sich kennen, Schüler*innen,
weniger geeignet für öffentliche Führungen, blinde und sehbehinderte Menschen

Zeitbedarf

30–45 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Optional: Originalobjekt, Vergleichsobjekte, Stifte, Papier, Kostüme

Kasparek, Katrin

Die Teilnehmer*innen entwickeln eine Bildergeschichte zu einem Objekt, einer Fragestellung oder einer Ausstellung.

Dazu verarbeiten sie Rechercheergebnisse zu einem Exponat oder zu spezifischen Fragestellungen. Dies geschieht aus der Perspektive einer Filmkamera. Die einzelnen Bilder der Geschichte können gezeichnet, gemalt, collagiert oder auch mit der Digitalkamera erstellt werden. So entsteht ein Drehbuch zu einer Geschichte, die emotionale Zugänge zulässt, aber nicht im Widerspruch zu historischen Erkenntnissen stehen sollte. Dies kann als Drehbuch für einen Film weiter genutzt werden.

Anwendung auf das Exponat Marionette

Elcheikh, Zeina

Ausgehend von der Marionette, entwickeln die Teilnehmer*innen eine Bildergeschichte. Die zentrale Fragestellung formulieren sie aus ihrer Recherche zu historischen Fakten rund um das Objekt.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 214.

Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst: Erprobte Methoden, in: Dreykorn, Monika/Wagner, Ernst (Hg.): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle, Erprobte Methoden, München 2007, S. 159–188, hier: S. 181.

Passende Aspekte
  • Bewegung
  • Dargestelltes
  • Drehbuch
  • Erzählung
  • Fantasie
  • Geschichte im Exponat
  • Kulturhistorischer Zusammenhang
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Storyboard

Kasparek, Katrin

Kategorien

Visuell-gestalterische Methoden
Transmediale Methoden
Emotionale Zugänge
Narrative Methoden

Ziele

Mit kognitiven Inhalten emotional auseinandersetzen, in eine kreative Darstellung übersetzen, Bildsprache üben

Eignungen

Je nach Objekt bzw. Aufgabenstellung für alle Altersstufen geeignet,
nicht geeignet für Blinde

Zeitbedarf

30–45 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Papier, Stifte, Schere, Klebstift, falls mit Digitalkamera gearbeitet wird: Drucker und Computer

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