H: 305 cm, B: 300 cm, T: 215 cm
Material/Technik:Eichenholz, Spindel aus Buche
Beschreibung zu diesem Beispiel
Bei dieser Weinpresse handelt es sich um eine Dockenkelter, deren Inschriften auf den seitlich angebrachten Docken (Stützpfosten) Hinweise auf den Besitzer und das Jahr der Fertigung geben. 1662 wurde die Kelter für den wohlhabenden Weingutsbesitzer und Ratsherrn Antonius Pfannes aus dem fränkischen Großlangheim erstellt. 1956 erwarb das Mainfränkische Museum (jetzt Museum für Franken) die Kelter aus Privatbesitz. Kreuzförmig angeordnete Fundamentbalken tragen das Biet (Kelterkasten), die Docken und einen massiven Querbalken, die jeweils aus Eichenholz gefertigt sind. Die Maische befand sich im Biet und wurde, abgedeckt von hier nicht mehr vorhandenen Kelterbrettern und Bracken (Querbalken), durch die sich nach unten drehende Spindel, die durch einen eingesteckten Rundstab in Bewegung gesetzt wurde, gepresst. Der Most floss durch ein Loch in einen unter der Biet platzierten Bottich.
Literatur zum Thema Weinkelter
Trenschel, Hans-Peter (Hg).: 150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum Würzburg, Würzburg 1997, S. 158–159.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Die Teilnehmer*/innen erhalten Karten, auf denen Substantive und insbesondere Fachwörter geschrieben sind, die sich auf den Vorgang des Weinkelterns beziehen. Sie setzen ihr jeweiliges Wort in Bezug zum Objekt und formulieren damit einen passenden Satz. Dadurch vollziehen sie die technischen Abläufe nach, beschäftigen sich mit den Bestandteilen der Kelter und lernen Fachbegriffe kennen. Mögliche Substantive sind: Weinlese, Winzer, Most, Maische, Weintrauben, Spindel, Fundamentbalken, Inschriften, Stützpfosten (Docken), Kelterkasten (Biet), Eiche, Buche.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Der Zeitstrahl ist eine räumlich-anschauliche Darstellung abstrakter historischer Zeitverläufe.
Auf einer meist waagerechten Geraden werden Jahreszahlen eingetragen. Historische Zeiträume von besonderem Interesse können markiert und wichtige Ereignisse hervorgehoben werden. Texte, Bilder oder Karten erläutern die Darstellung zusätzlich. Neben dem chronologischen Ansatz bietet die Methode die Möglichkeit einen Bezug zur Familiengeschichte der Teilnehmer*innen herzustellen, indem sie eigene Lebensdaten und die ihrer Angehörigen einbringen. Persönliche und allgemeine Geschichte werden so verknüpft.
Anhand eines in Epochen eingeteilten Zeitstrahls vollziehen die Teilnehmer*innen die Entwicklung des Weinbaus und dessen kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung nach. Hierzu werden Abbildungen verschiedener Exponate, Repliken oder ggf. Objekte zum Anfassen an die entsprechende Stelle des Zeitstrahls gelegt und die Weinkelter ebenso verortet. Der*die Vermittler* in gibt bei Bedarf Hinweise zu den zuzuordnenden Elementen, die z. B. Götterdarstellungen (Dionysos, Baccus), Amphoren und Trinkgefäße, Arbeitsgeräte wie Rebscheren und Bütten, Holzschnitte oder Gemälde von Festmahlen o. Ä. sein können.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 73, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Sauer, Michael: Zeitleiste, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 201 f.
Sauer, Michael: Die Zeitleiste, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 197–210.
Aktiv- oder Erkundungsblätter sind schriftliche und grafische Materialien, die eine selbstständige Objekterschließung ermöglichen.
Aktivblätter geben kurze Informationen sowie Arbeitsanweisungen zum genauen Beobachten, Erkunden und Entdecken von Details an einem Objekt. Je nach Zielsetzung und Alter der Zielgruppe variieren Aufgabenstellungen und Lösungsstrategien.
Die Texte und Fragen werden meist mit Bildern oder Illustrationen kombiniert und helfen bei der Objekterschließung. Die Bearbeitung der Fragen erfolgt durch Ankreuzen, Unterstreichen, Umkreisen, Zuordnen oder durch Einsetzen von Wörtern oder durch kurze Antwortsätze. Besonders beliebt sind zeichnerische oder gestalterische Lösungsmöglichkeiten.
Auf dem Aktivblatt befinden sich eine Zeichnung des Objekts sowie Begriffe, die sich auf den Prozess des Kelterns und die Bestandteile der Weinkelter beziehen. Die Teilnehmer*innen betrachten das Objekt genau und versuchen, die Funktionsweise zu ergründen. Sie tragen die Begriffe in die Zeichnung ein und überlegen, welche Bauteile der Kelter nicht mehr vorhanden sind (Bottich, Kelterbretter, Rundstab zum Drehen der Spindel). Diese versuchen sie zeichnerisch zu ergänzen. Mögliche Begriffe: Öffnungen, Namenszug, Jahreszahl, Fundamentbalken, Stützpfosten, Querbalken, Spindel, Kelterkasten.
Kolb, Peter: Nutzen und Grenzen von Arbeitsblättern, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts 2014, S. 246–254.