Weinkelter

Verfasst von: Neuberger, Alexandra

© Museum für Franken, Staatliches Museum für Kunst- und Kulturgeschichte in Würzburg
Beispielexponat:

Großlangheimer Dockenkelter | 1662

Von vermutlich Zimmermeister A.Stephan | aus Rödelsee

Bei dieser Weinpresse handelt es sich um eine Dockenkelter, deren Inschriften auf den seitlich angebrachten Docken (Stützpfosten) Hinweise auf den Besitzer und das Jahr der Fertigung geben. 1662 wurde die Kelter für den wohlhabenden Weingutsbesitzer und Ratsherrn Antonius Pfannes aus dem fränkischen Großlangheim erstellt. 1956 erwarb das Mainfränkische Museum (jetzt Museum für Franken) die Kelter aus Privatbesitz. Kreuzförmig angeordnete Fundamentbalken tragen das Biet (Kelterkasten), die Docken und einen massiven Querbalken, die jeweils aus Eichenholz gefertigt sind. Die Maische befand sich im Biet und wurde, abgedeckt von hier nicht mehr vorhandenen Kelterbrettern und Bracken (Querbalken), durch die sich nach unten drehende Spindel, die durch einen eingesteckten Rundstab in Bewegung gesetzt wurde, gepresst. Der Most floss durch ein Loch in einen unter der Biet platzierten Bottich.

Trenschel, Hans-Peter (Hg).: 150 Meisterwerke aus dem Mainfränkischen Museum Würzburg, Würzburg 1997, S. 158–159.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

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Aspekte

Zielgruppen

Bauereiß, Michael

Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.

Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.

Anwendung auf das Exponat Weinkelter

Neuberger, Alexandra

Die Teilnehmer*/innen erhalten Karten, auf denen Substantive und insbesondere Fachwörter geschrieben sind, die sich auf den Vorgang des Weinkelterns beziehen. Sie setzen ihr jeweiliges Wort in Bezug zum Objekt und formulieren damit einen passenden Satz. Dadurch vollziehen sie die technischen Abläufe nach, beschäftigen sich mit den Bestandteilen der Kelter und lernen Fachbegriffe kennen. Mögliche Substantive sind: Weinlese, Winzer, Most, Maische, Weintrauben, Spindel, Fundamentbalken, Inschriften, Stützpfosten (Docken), Kelterkasten (Biet), Eiche, Buche.

Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.

Passende Aspekte
  • Arbeitsabläufe
  • Bestandteile
  • Entwicklung
  • Erfindung
  • Funktion
  • Gesellschaftliche Bedeutung
  • Handwerk
  • Kulturelle Bedeutung
  • Material
  • Wirtschaftliche Bedeutung
Passende Zielgruppen
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Wortkarten

Bauereiß, Michael

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, in ein Thema einführen

Eignungen

Besonders geeignet für den Einstieg der Objektbetrachtung oder zur Einführung in ein Thema,
geeignet ab 9 Jahren und zum Spracherwerb ab 7 Jahren

Zeitbedarf

5–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Vorbereitete Wortkarten

Böhme, Claudia

Der Zeitstrahl ist eine räumlich-anschauliche Darstellung abstrakter historischer Zeitverläufe.

Auf einer meist waagerechten Geraden werden Jahreszahlen eingetragen. Historische Zeiträume von besonderem Interesse können markiert und wichtige Ereignisse hervorgehoben werden. Texte, Bilder oder Karten erläutern die Darstellung zusätzlich. Neben dem chronologischen Ansatz bietet die Methode die Möglichkeit einen Bezug zur Familiengeschichte der Teilnehmer*innen herzustellen, indem sie eigene Lebensdaten und die ihrer Angehörigen einbringen. Persönliche und allgemeine Geschichte werden so verknüpft.

Anwendung auf das Exponat Weinkelter

Neuberger, Alexandra

Anhand eines in Epochen eingeteilten Zeitstrahls vollziehen die Teilnehmer*innen die Entwicklung des Weinbaus und dessen kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung nach. Hierzu werden Abbildungen verschiedener Exponate, Repliken oder ggf. Objekte zum Anfassen an die entsprechende Stelle des Zeitstrahls gelegt und die Weinkelter ebenso verortet. Der*die Vermittler* in gibt bei Bedarf Hinweise zu den zuzuordnenden Elementen, die z. B. Götterdarstellungen (Dionysos, Baccus), Amphoren und Trinkgefäße, Arbeitsgeräte wie Rebscheren und Bütten, Holzschnitte oder Gemälde von Festmahlen o. Ä. sein können.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 73,  https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Sauer, Michael: Zeitleiste, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 201 f.

Sauer, Michael: Die Zeitleiste, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 197–210.

Passende Aspekte
  • Arbeitsabläufe
  • Bestandteile
  • Entwicklung
  • Erfindung
  • Funktion
  • Gesellschaftliche Bedeutung
  • Handwerk
  • Kulturelle Bedeutung
  • Material
  • Wirtschaftliche Bedeutung
Passende Zielgruppen
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Zeitstrahl

Böhme, Claudia

Kategorien

Transmediale Methoden
Assoziative Methoden

Ziele

Überblick zur zeitlichen Orientierung vermitteln, langfristige historische Zeitverhältnisse und Zeitabläufe verdeutlichen, geschichtliche Vorgänge verorten

Eignungen

Geeignet für Menschen jeden Alters, besonders für Kinder ab 8 Jahren

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Zeichenkarton, Stifte, Kleber, Schere, Auswahl an Texten, Bildern, Fotos, Grafiken usw. zur Illustration der Zeitleiste

Kolb, Peter

Aktiv- oder Erkundungsblätter sind schriftliche und grafische Materialien, die eine selbstständige Objekterschließung ermöglichen. 

Aktivblätter geben kurze Informationen sowie Arbeitsanweisungen zum genauen Beobachten, Erkunden und Entdecken von Details an einem Objekt. Je nach Zielsetzung und Alter der Zielgruppe variieren Aufgabenstellungen und Lösungsstrategien.
Die Texte und Fragen werden meist mit Bildern oder Illustrationen kombiniert und helfen bei der Objekterschließung. Die Bearbeitung der Fragen erfolgt durch Ankreuzen, Unterstreichen, Umkreisen, Zuordnen oder durch Einsetzen von Wörtern oder durch kurze Antwortsätze. Besonders beliebt sind zeichnerische oder gestalterische Lösungsmöglichkeiten. 

Anwendung auf das Exponat Weinkelter

Neuberger, Alexandra

Auf dem Aktivblatt befinden sich eine Zeichnung des Objekts sowie Begriffe, die sich auf den Prozess des Kelterns und die Bestandteile der Weinkelter beziehen. Die Teilnehmer*innen betrachten das Objekt genau und versuchen, die Funktionsweise zu ergründen. Sie tragen die Begriffe in die Zeichnung ein und überlegen, welche Bauteile der Kelter nicht mehr vorhanden sind (Bottich, Kelterbretter, Rundstab zum Drehen der Spindel). Diese versuchen sie zeichnerisch zu ergänzen. Mögliche Begriffe: Öffnungen, Namenszug, Jahreszahl, Fundamentbalken, Stützpfosten, Querbalken, Spindel, Kelterkasten.

Kolb, Peter: Nutzen und Grenzen von Arbeitsblättern, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts 2014, S. 246–254.

Passende Aspekte
  • Arbeitsabläufe
  • Bestandteile
  • Entwicklung
  • Erfindung
  • Funktion
  • Gesellschaftliche Bedeutung
  • Handwerk
  • Kulturelle Bedeutung
  • Material
  • Wirtschaftliche Bedeutung
Passende Zielgruppen
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Aktivblatt

Kolb, Peter

Kategorien

Recherchemethoden
Visuell-gestalterische Methoden
Spielerische Methoden

Ziele

Exponate selbstständig erschließen, Wahrnehmung schulen, Wissen vermitteln

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder und Jugendliche im Schul- und Freizeitbereich

Zeitbedarf

15–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Arbeitsblätter als Kopiervorlagen, Stifte

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