bis 80 cm
Material/Technik:Beschreibung zu diesem Beispiel
Die Sojabohne ist eine einjährige, subtropische Pflanze aus Ostasien. Sie gehört zur Familie der Fabaceae und ist borstig behaart. Obwohl sie in Asien schon lange in Kultur ist, gelangte sie erst gegen Ende des 19. Jh.s nach Europa und Amerika. Durch Züchtung sind Sorten entstanden, die auch in den gemäßigten Zonen Früchte tragen. Heute liegen die Hauptanbaugebiete in Nord- und Südamerika, 80% der Weltproduktion wird dort angebaut. Die Sojabohnen enthalten wertvolle Eiweiße (34%) und Fett (18%). Daraus ergeben sich viele Nutzungsmöglichkeiten als Futtermittel und für die menschliche Ernährung ( z. B. Sojamehl, Tofu, Sojamilch). Als Tierfutter wird Sojaschrot international gehandelt. Bei der Herstellung von Sojaschrot fällt als Nebenprodukt Sojaöl an. Dieses dient zur Herstellung von Margarine, chemischen Produkten und zur Energieerzeugung.
Literatur zum Thema Futterpflanze
Lieberei, Reinhard/Reisdorff, Christoph: Nutzpflanzen, 8. überarb. Auflage, Stuttgart/New York 2012, S. 125–127.
Bickel-Sandkötter, Susanne: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe, Wiebelsheim 2003, S. 375–388.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit weiterführenden Informationen, die sie in einen kritischen Zusammenhang mit dem Exponat stellen.
Sie versuchen die Informationen auf der Karte mündlich oder schriftlich auf das Exponat zu beziehen. Möglich wären Hintergrundinformationen zu Materialeigenschaften, Zeitgenossen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie zu geschichtlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Auf diese Weise betrachten die Teilnehmer*innen eigenständig das Exponat in einem neuen Zusammenhang. Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in werden diese dann diskutiert.
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Der*die Vermittler*in erklärt anfangs Biologie, Anbaumethoden und Anbaugebiete, gentechnische Veränderungen und globale Nutzung von Futterpflanzen am Beispiel der Sojabohne. Anschließend bekommen die Teilnehmer*innen Karten mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Sie erarbeiten, wie sie durch Verzicht auf billig produziertes Fleisch den Regenwald schützen können, und stellen fest, dass für den Anbau von Fleischersatzprodukten als Nahrungsmittel für Menschen sehr viel weniger Soja benötigt wird als beim Umweg über Tierfutter und Fleischkonsum.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
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Der*die Vermittler*in teilt getrocknete Samen von Hülsenfrüchten (verschiedene Linsen, Erbsen, Bohnen, Sojabohnen) aus. Die Teilnehmer*innen vergleichen sie. Wie ist die Beschaffenheit? Welche Samen sind bekannt? Gibt es giftige Hülsenfrüchte? Wie müssen die Hülsenfrüchte zubereitet werden, damit sie essbar werden? Verschiedene gekochte Hülsenfrüchte können verkostet werden. Bei der Ausgabe von Lebensmitteln muss auf Allergien und Hygienebestimmungen geachtet werden. Der*die Vermittler*in muss entsprechend geschult sein.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
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Über Bild- und Kartenmaterial lokalisieren die Teilnehmer*innen den ursprünglichen Standort des Exponats.
Mit Kartenmaterial, Globus und Fotografien werden Fragen beantwortet, wie: Wo kommt das Exponat her? Welche politischen und wirtschaftlichen Zustände herrschen dort? Wie sind das Klima und der Lebensraum am ursprünglichen Standort und wie ist das Exponat zu uns gekommen?
So wird das Exponat in seinen geografischen, ökologischen, historischen, politischen und wirtschaftlichen Zusammenhang gestellt.
Die Karten können auch selbst z. B. auf Stoff oder als Puzzleteile gestaltet werden.
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Futterpflanzen stammen z. T. aus weit entfernten und klimatisch unterschiedlichen Gebieten. So z. B. die Sojapflanze. Mit der Bestimmung ihrer Herkunft werden Aspekte wie Tierfutter, Nutzung, Umweltbelastung und Zerstörung von Ökosystemen thematisiert.
Diercke Weltatlas, Braunschweig 2015.
Rendgen, Sandra/Wiedemann, Julius: Understanding the World. The Atlas of Infographics, Köln 2014.
Meyers Großes Länderlexikon. Alle Länder der Erde kennen - erleben - verstehen, 2. Aufl., Berlin 2008.