Ölliefernde Pflanzen

Verfasst von: Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Foto: Kathrin Kurbasik
Beispielexponat:

Sonnenblume (Helianthus annuus) | 2021

Aus gemäßigten Gebieten Nordamerikas

Die Sonnenblume stammt ursprünglich aus Nordamerika und ist nach 1596 nach Europa und Asien gelangt. Zuerst wurde sie als Zierpflanze genutzt. Seit 1830 dient sie, zuerst in Russland, der Ölgewinnung als nachwachsender Rohstoff. Die einjährige Pflanze bildet eine oder mehrere Korbblüten (Durchmesser 6–45 cm) aus. Im Blütenstand stehen zahlreiche Einzelblüten dicht beieinander. Die äußeren gelben Blüten sind steril und heißen Zungenblüten. Mit diesem Schauapparat locken die Sonnenblumen Insekten an. Die inneren Röhrenblüten stehen in Spiralen und bilden ölhaltige Früchte aus, deren Öl durch Pressung oder Extraktion gewonnen. Dieses findet Verwendung bei der Ernährung, Energiegewinnung sowie in der Kosmetik-, Farb- und Lackindustrie. Die ganzen Früchte werden für Vogel- Kleintierfutter oder geschält für Backwaren genutzt. Die Pflanze findet sich auch auf Gemälden wieder.

Lieberei, Reinhard/Reisdorff Christoph: Nutzpflanzenkunde, 8. Aufl., Stuttgart 2012, S. 131–157.

Bickel-Sandkötter, Susanne: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe, 2. Aufl., Wiebelsheim 2003, S. 35–45, 434–440. 

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Feuchtmayr, Andrea

Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.

Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.

Anwendung auf das Exponat Ölliefernde Pflanzen

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Der*die Vermittler*in bringt verschiedene Speiseöle, wie z. B. Sonnenblumenöl, Olivenöl, Kürbiskernöl, Leinöl oder Sojaöl, mit. Von jedem Öl werden Proben auf einen kleinen Teller gegeben. Die Teilnehmer*innen betrachten deren Farbe und Konsistenz und verkosten sie anschließend mit einem Stück Brot. Dabei wird über die Herkunft, die Bedeutung und die Verwendung der Öle gesprochen. Hinweis: Der*die Vermittler*in muss über Hygienevorschriften informiert sein und entsprechende Schulungen besucht haben.

Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.

Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.

Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/ 

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Anbau
  • Eigene Erfahrung
  • Fakten und Fiktion
  • Handel
  • Haptik
  • Herkunft
  • Nahrungsmittel
  • Nutzung
  • Umwelt
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Materialproben

Feuchtmayr, Andrea

Kategorien

Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge
Sinnesorientierte Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Materialeigenschaften eines Exponats erschließen, Informationen haptisch vermitteln, Teilnehmer*innen aktivieren

Eignungen

Nur für das Museum unbedenkliche Materialproben verwenden, bei Geschmacksproben allergische Reaktionen bedenken, altersspezifische Auswahl

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Verschiedene Stoffe, Holzarten, Metalle, Steine, Kunststoffe, Pigmente, Gewürze etc., verschiedene Holzverbindungen, Farbaufträge, Materialbearbeitungen etc.

Straub, Regina

Die Teilnehmer*innen erschließen sich Materialeigenschaften und Funktionsweisen von Werkzeugen, Geräten und Gebrauchsgegenständen durch eigenes Experimentieren.

Nach einer kurzen Einweisung fordert der*die Vermittler*in sie auf, Materialien zu erkunden, ein Verfahren, eine Technik selbst auszutesten oder ein Gerät anzuwenden. Hierbei ist es wichtig, dass der*die Vermittler*in den Schwerpunkt auf das Erproben und die eigene Erfahrung legt und nicht die Perfektion und die Vollständigkeit der Tätigkeit das Ziel ist. Z. B. weben die Teilnehmer*innen mit einem nachgebauten Webstuhl oder legen eine römische Toga an. Dadurch können sie den Zeitaufwand und die nötige Handfertigkeit nachvollziehen.

Anwendung auf das Exponat Ölliefernde Pflanzen

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Der*die Vermittler*in bringt geschälte und ungeschälte Sonnenblumenkerne mit. Zum Vergleich wird auf ein Papier mit einer Pipette ein Tropfen gepresstes Sonnenblumenöl gegeben. Die Teilnehmer*innen versuchen, auf einem Löschblatt oder Ähnlichem die Sonnenblumenkerne mit einem Stein oder Löffel zu quetschen. Die Ergebnisse werden verglichen. Die Unterlage sollte bei dem Experiment mit einer Plane gegen Verschmutzung geschützt werden.

Dreykorn, Monika, Methoden zur Nachbereitung eines Museumsbesuchs, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum. Schule. Bildung, München 2007, S. 182.

Hille, Carmen: Geschichte im Blick. Historisches Lernen im Museum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach 2014, S. 84–90, 276–278.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 51, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Anbau
  • Eigene Erfahrung
  • Fakten und Fiktion
  • Handel
  • Haptik
  • Herkunft
  • Nahrungsmittel
  • Nutzung
  • Umwelt
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Selbst ausprobieren

Straub, Regina

Kategorien

Sinnesorientierte Methoden
Haptische Methoden
Recherchemethoden

Ziele

Selbständiges Handeln, sich mit der Beschaffenheit und der Funktionalität eines Exponats vertraut machen, feinmotorisch arbeiten, eigene Erfahrung machen

Eignungen

Ebenso geeignet für Blinde, Gehörlose und Menschen mit Lernschwierigkeiten

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Je nach Exponat und Tätigkeit entsprechende Materialien, Repliken bzw. Nachbauten oder auch originale Geräte.

Kisser-Priesack, Gabriele

Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit weiterführenden Informationen, die sie in einen kritischen Zusammenhang mit dem Exponat stellen.

Sie versuchen die Informationen auf der Karte mündlich oder schriftlich auf das Exponat zu beziehen. Möglich wären Hintergrundinformationen zu Materialeigenschaften, Zeitgenossen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie zu geschichtlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Auf diese Weise betrachten die Teilnehmer*innen eigenständig das Exponat in einem neuen Zusammenhang. Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in werden diese dann diskutiert.

Anwendung auf das Exponat Ölliefernde Pflanzen

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Der*die Vermittler*in geht auf verschiedene ölliefernde Pflanzen wie z. B. Ölpalme, Soja und Raps und gibt Informationen zu Landnutzung, Gentechnik, Arbeitsbedingungen, Einsatz von Pflanzenschutzmitteln sowie Wasser- und Düngemittelverbrauch. Anschließend verteilt er/sie die Infokarten mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Die Teilnehmer*innen diskutieren erst in Kleingruppen dann im Plenum, welche Nachhaltigkeitsziele bei ölliefernden Pflanzen eine Rolle spielen. 

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179. 

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Anbau
  • Eigene Erfahrung
  • Fakten und Fiktion
  • Handel
  • Haptik
  • Herkunft
  • Nahrungsmittel
  • Nutzung
  • Umwelt
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Infokarte

Kisser-Priesack, Gabriele

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden
Recherchemethoden

Ziele

Assoziationen wecken, Zusammenhänge entdecken, Problembewusstsein fördern, Kommunikation anregen

Eignungen

Geeignet ab 6 Jahre

Zeitbedarf

15–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Infokarten, z. B. zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

Czech, Alfred

Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.

Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.

Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.

Anwendung auf das Exponat Ölliefernde Pflanzen

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Die Teilnehmer*innen arbeiten in Kleingruppen und tragen Vor- und Nachteile des Anbaus von Sonnenblumenöl und Palmöl zusammen. Der*die Vermittler*in unterstützt beim Sammeln von Fakten. Die Ergebnisse werden aufgeschrieben. Dazu benötigt man Papier und Stifte, eine Wandtafel, ein leeres Poster bzw. digitale Medien. 

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.

Passende Aspekte
  • Ablauf
  • Anbau
  • Eigene Erfahrung
  • Fakten und Fiktion
  • Handel
  • Haptik
  • Herkunft
  • Nahrungsmittel
  • Nutzung
  • Umwelt
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Vergleich

Czech, Alfred

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Differenziert wahrnehmen, Beobachtungskriterien anwenden, Kriterien entwickeln, Wertungen vornehmen

Eignungen

Besonders geeignet für Schüler*innen ab 6 Jahren

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Eventuell Reproduktionen, wie Abbildungen, Modelle oder Objekte

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