H: 120 cm, B: 140 cm
Material/Technik:Stoff, gewebt und gestickt
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die Fahne des Knappschaftsvereins Essen/Horst um 1900 zeigt zwei Bergarbeiter, die durch ihren symbolischen Händedruck Einigkeit ausdrücken. Das wird durch den Text „Knappen Verein (gemeinschaftlicher Einigkeit)“ noch verstärkt. Typische Arbeitsgeräte wie Grubenlampe, Hammer und Schlägel sowie die aufwendig gestalteten stilisierten Blumenbordüren unterstreichen den Stolz und das Selbstbewusstsein der Berufsgruppe. Der Zusammenhalt in solchen Vereinen reichte weit über den Beruf hinaus und band die gesamte Familie mit ein.
Borsdorf, Ulrich/Grütter, Theo: Ruhr Museum Essen, Essen 2010, S. 328.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Die Teilnehmer*innen nähern sich dem Exponat, indem sie Fragen an die Fahne stellen, die Herkunft, Inhalt und Zeit betreffen. Der*die Vermittler*in antwortet anstelle des Exponates. Mögliche Fragen können sein: Wer hat dich angefertigt? Was zeigst du? Aus welcher Zeit kommst du? Wo bist du entstanden? Welche Symbole sind zu sehen? Gibt es einen Auftraggeber? Zu welchen Anlässen wirst du genutzt?
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Fahnen aus der Vergangenheit werden präsentiert und die darauf abgebildeten Gegenstände entsprechenden Objekten aus der Gegenwart gegenübergestellt. Die Teilnehmer*innen erarbeiten Funktion, Material und Zeit. Fragen nach der Identifikation und der Aktualität solcher Fahnen und deren Alternativen sind weiterführende Ansätze dieser Methode.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Die Teilnehmer*innen verfassen einen Text, der das Exponat emotionalisierend anpreist und für den*die Betrachter*in attraktiv macht.
Werbetexte werden z. B. in Prospekten, Flyern oder Anzeigen verwendet. Sie sollen die Adressaten emotional erreichen, um sie ins Museum zu locken, und dabei auch einzelne Informationen anbieten; der emotionale Anteil überwiegt. Sie sind folgendermaßen aufgebaut:
- emotional aufgeladene, „sprechende“ Überschrift = Schlagzeile,
- maximal 7 kurze Sätze, die das Exponat beschreiben und anpreisen, gerne auch mit Fragen, dabei möglichst Füllwörter und Hilfsverben vermeiden.
Anschließend lesen die Teilnehmer*innen die Texte laut vor. Dabei präsentieren sie das Exponat von seiner „Schokoladenseite“.
Die Fahne ist ein wichtiger Bestandteil eines Jubiläums. Die Teilnehmer*innen arbeiten in ihrem Werbetext die besondere Bedeutung heraus und stellen möglichst Bezüge zur Gegenwart her. Ein Aspekt könnte sein, die Bedeutung für die Stadt hervorzuheben.
Winter, Jörn: Werbetext ist nicht gleich Werbetext, in: Winter, Jörn (Hg.): Handbuch Werbetext. Von guten Ideen, erfolgreichen Strategien und treffenden Worten, Frankfurt a. M. 2003, S. 159–164.