H: bis zu 3 m Stängeldurchmesser bis: 5 cm
Material/Technik:Pflanze
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der Mais (Zea mays) ist ein Getreide aus der Familie der Süßgräser. Er stammt aus dem Hochland Südmexikos und wurde wahrscheinlich aus einem wild wachsenden Gras mit dem Namen "Teosinte" gezüchtet. Die ältesten Funde von Maiskolben sind ca. 5000 Jahre alt. Vor ca. 500 Jahren brachten die Spanier den Mais nach Europa. Seinen Namen übernahmen sie von den Bewohnern der karibischen Inseln ("Mahiz"). Im 17. Jahrhundert wurde der Mais in Europa, seit Mitte des 19. Jahrhundert in aller Welt kultiviert. Er wird zur Biogas- und Bioethanolproduktion, zur Kunststoffproduktion, als Nahrungsmittel (Maismehl, Polenta, Popcorn, ...) und Tierfutter (Maissillage) verwendet. Er wird bis zu 3 m hoch und ist einhäusig getrenntgeschlechtlich. An der Spitze der Maispflanze sitzen die männlichen Blüten, während die weiblichen Blüten den Blattachseln entspringen. Aus ihnen entwickeln sich die Maiskolben.
Literatur zum Thema Energieliefernde Pflanzen
Lieberei, Reinhard/Reisdorff, Christoph: Nutzpflanzen, 8. überarb. Auflage, Stuttgart/New York 2012, S. 80–84.
Bickel-Sandkötter, Susanne: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe, Wiebelsheim 2003, S. 404–406.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
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Energieliefernde Pflanzen, wie z. B. eine Art Mais, wurden bereits vor ca. 9000 Jahren in Amerika genutzt. Auch heute werden diese Pflanzen für Verschiedenes verwendet, z. B. als Tierfutter, Kraftstoff oder zur Kunststoffproduktion. Bedeutung, Nutzung und Anbau heute und früher werden mit den Teilnehmer*innen verglichen.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit weiterführenden Informationen, die sie in einen kritischen Zusammenhang mit dem Exponat stellen.
Sie versuchen die Informationen auf der Karte mündlich oder schriftlich auf das Exponat zu beziehen. Möglich wären Hintergrundinformationen zu Materialeigenschaften, Zeitgenossen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie zu geschichtlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Auf diese Weise betrachten die Teilnehmer*innen eigenständig das Exponat in einem neuen Zusammenhang. Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in werden diese dann diskutiert.
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Mit den Teilnehmern*innen wird besprochen, wie energieliefernde Pflanzen genutzt werden können. Im Anschluss erhalten sie Karten mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der UN. Sie beziehen sie auf die Pflanzen und diskutieren Nutzen und Probleme, die bei dem Anbau entstehen. Landnutzung, "Tank oder Teller" (der Anbau von Energiepflanzen gegen die Herstellung von Nahrung), saubere Energie und Energieverbrauch, Gentechnik, nachwachsende Rohstoffe (z. B. Maisstärke als Basis für Bio-Kunststoff), sowie der Einsatz von Bioziden sind Themen, die in diesem Zusammenhang zur Sprache kommen sollten.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179.
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
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Verschiedene Energieliefernde Pflanzen werden verglichen. Wo wird Mais, Soja, Rapsöl, Palmöl und Holz von verschiedenen Baumarten zur Energiegewinnung eingesetzt? Wo werden die Pflanzen angebaut? Gehen dadurch Flächen für die Nahrungsmittelproduktion verloren? Werden Wälder gerodet? Mit einer Weltkarte und Infokarten zu den Energiepflanzen werden Anbaugebiete und Landnutzung erklärt und diskutiert.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.