Durchmesser: ca. 2 m
Material/Technik:Holz, Blech, Metall
Beschreibung zu diesem Beispiel
Dieses Wasserrad trieb ein Sägewerk an. Das Wasser strömt im mittleren Teil auf die Schaufeln. Strömungsdruck und Gewicht des Wassers drehen das Rad. Im 18. und 19. Jh. versuchte man, den Wirkungsgrad der Wasserräder zu erhöhen. Bei dem ausgestellten Rad wird deshalb das Wasser in einer Rinne zugeführt, die den Radkranz im unteren Viertel eng umschließt. Dadurch sind die Wasserverluste gering. Die Leistung des Rades beträgt bei einem Wasserzulauf von 50 Liter pro Sekunde beträgt 0,5 kW.
Die Fantasiereise (in ein Bild, in eine bestimmte Epoche...) ruft in den Köpfen der Teilnehmer*innen Bilder hervor und spricht deren eigene Fantasie an.
Durch diese Bilder erscheinen Kunst und vergangene Kulturen lebendiger. Der*die Vermittler*in trägt entweder einen vorbereiteten Text vor oder führt spontan in die Reise ein. Der Text sollte lebendig und bildreich sein, um in den Zuhörern/Zuhörerinnen ausdrucksvolle Bilder entstehen zu lassen. Der Zeitgeist einer Epoche oder einer Kultur wird so ebenfalls nachvollziehbar. Dabei entsteht eine Stimmung, die durch Düfte, Geräusche oder leise Musik unterstützt werden kann.
Mithilfe der Fantasiereise , in der das Wasserrad, ein zentrales Element ist, können die Teilnehmer*innen sowohl an verschiedene Orte, sei es an den Nil in Ägypten oder an die Isar in München, als auch in verschiedene Zeiten geführt werden, von der Antike über das Mittelalter in die Neuzeit. Auch eine Reise durch verschiedene, meist frühere, Berufe (Schmiede, Sägewerk, ...) ist möglich. Welchen dieser Berufe würden die Teilnehmer*innen selbst gerne ausüben und warum? Ist es der Duft vom Holz oder das gleichmäßige Geräusch des Hammers – oder etwas ganz anderes?
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001, S. 58.
Adams, Stefan: Neue Fantasiereisen. Entspannende Übungen für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, München 2004, S. 11–18.
Cremer, Claudia u. a.: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 49–52.
Museumsobjekte werden mit Hilfe weiterer Exponate oder geeigneter Zusatzmaterialien in ihren ursprünglichen kulturellen oder alltagsgeschichtlichen Zusammenhang gebracht.
Viele Exponate sind ihres ursprünglichen Zusammenhangs beraubt und bleiben für den*die Betrachter*in abstrakt. Der Kontext, die Funktion o. Ä., ist aber für das Verständnis des Objekts wesentlich. Ziel ist es, diese Objekte mittels geeigneter Exponate oder didaktischer Materialien (Abbildungen, Vergleichsobjekte, haptische Gegenstände ...) wieder in ihren ursprünglichen Kontext zu rücken. Eventuell lassen sich Museumsexponate in einem anschließenden Stadtrundgang im originalen Kontext verorten.
Wasserräder waren früher in vielen Bereichen der Antrieb für ganz unterschiedliche Tätigkeiten: im Sägewerk, in der Schmiede, für das Mahlwerk oder zum Schöpfen von Wasser. Sie dienten in Ägypten zum Bewässern der Felder, im Mittelalter zum Mahlen von Getreide und in der Jetzt-Zeit zur Stromerzeugung. Diese verschiedene Nutzungsarten kann man in den jeweiligen zeitlichen Zusammenhang setzen. Auch der Bedeutungsverlust von Wasserrädern kann besprochen werden (durch die Erfindung der Dampfmaschine war man nicht mehr an einen Flusslauf gebunden).
Bauereiß, Michael: Vom Museum in den Stadtraum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 282–286.
Die Teilnehmer*innen bauen nach genauer Betrachtung des Exponats und mit Hilfe einer schematischen Vorgabe das Objekt nach.
Eine Abbildung oder ein Modell, passend zum Exponat, werden zusammen mit dem benötigten Material an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen bauen selbstständig ein vereinfachtes Modell des Exponats zusammen. Dadurch können die Zusammensetzung und Wirkung z. B. einer Maschine erfahren werden.
Für das Basteln eines kleines Wasserrades gibt es verschiedenste Anleitungen. Man benötigt dabei einen Korken, zwei Nägel, zwei dünne Äste oder einen Schaschlikspieß und etwas um die Schaufelräder zu bauen. Das kann ein Joghurtbecher, ein altes Teelicht, ein Pappbecher oder auch Holz sein. Zum Aufstellen des Wasserrads eignen sich beispielsweise zwei kleine Astgabeln.
Hier finden Sie Vorlagen:
https://www.geo.de/geolino/basteln/14761-rtkl-bauanleitung-wasserrad-aus-joghurtbechern
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 212, 214.
Menger, Julia: Lastentransport mit einfachen mechanischen Maschinen. Didaktische Rekonstruktion als Beitrag zum technischen Sachunterricht in der Grundschule, Band 30, Oldenburg 2010, S. 21–28.
Arnold, Nick: Räder, Hebel und Schrauben: Technik einfach gut erklärt-Tolle Maschinen zum Selberbauen, Hamburg 2013, S. 12–14.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Die Teilnehmer*innen erschließen sich durch gezieltes Fragen und bewusstes Wahrnehmen das Aussehen und die Funktionsweise des Wasserrads. Neben Fragen zur Funktion stellen sich auch solche nach Material und den Anwendungsgebieten. Weitere mögliche Fragen können sich auf die damit verbundenen Berufsfelder, auch in einem historischen Zusammenhang, beziehen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Die Teilnehmer*innen werden aufgefordert zu überlegen, welche Arten von Wasserrädern sie kennen. Wo trifft das Wasser auf das Wasserrad? Wird es vom Wasser oben, mittig oder unten angetrieben? Wo ist der Unterschied und wann benutzt man welches Wasserrad? Mit Bildern unterstützt, kann besprochen werden, wie Wasserräder seit der Antike die Arbeit erleichtern, sei es bei der Bewässerung oder beim Sägen von Holz. Darüber hinaus kann man Wasserräder auch im Zusammenhang der Stromerzeugung beispielsweise mit Windkraftwerken vergleichen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.