Getreide

Verfasst von: Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Foto: Kathrin Kurbasik
Beispielexponat:

Sommerweizen (Triticum aestivum) | k. A.

Botanischen Garten München

Der Sommerweizen, Triticum aestivum, gehört zur Familie der Süßgräser. Die Süßgräser zählen zu den wichtigsten Nahrungspflanzen von Mensch und Tier. Die  Wildformen des Weizens wurden schon vor über 8000 Jahren gesammelt, angebaut und auf bestimmte Eigenschaften wie Größe, Festigkeit der Ährenspindel, Spelzfreiheit usw. ausgelesen. Am Genom der heutigen Kulturarten sind mehrere Wildarten beteiligt, deren Heimat im eurasischen Gebiet lag. Außer zur Nahrungsmittelproduktion werden und wurden Gräser und Stroh zum Dachdecken, für Flechtarbeiten, als Dämmmaterial oder mit Lehm vermischt in Fachwerkhäusern verwendet. Weizen wird in den gemäßigten Zonen und in den Subtropen angebaut. Die Pflanze ist ein einjähriges Ährengras und bestäubt sich selbst vor Blütenöffnung. Nach der Keimung erfolgt das Rosettenstadium. Hier bestockt die Pflanze, d.h., es wachsen mehrere Halme aus einem Korn.

Lieberei, Reinhard/Reisdorff, Christoph: Nutzpflanzenkunde, 8. Aufl. Stuttgart 2012, S. 131–157.

Bickel-Sandkötter, Susanne: Nutzpflanzen und ihre Inhaltsstoffe, 2. Aufl. Wiebelsheim 2003, S. 388–410.

Lohmann, Michael: Das wächst auf unseren Feldern, München 2008, S. 6–21.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Feuchtmayr, Andrea

Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.

Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.

Anwendung auf das Exponat Getreide

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Der*die Vermittler*in bringt verschiedene Getreidepflanzen und dazugehörige geerntete Getreidekörner mit. Die Teilnehmer*innen betrachten die Pflanzen und Körner und ordnen sie zu. Der*die Vermittler*in informiert über die Herkunft, Zucht, Anbau und Anatomie des Getreidekorns. Gemeinsam erarbeiten sie  Verwendungsmöglichkeiten und sprechen über Vollkornprodukte. Haferkörner können leicht mit zwei Steinen zu Haferflocken gequetscht werden, mit Weizen ist es schwieriger. Eingeschränkt geeignet für Teilnehmer*innen mit geistiger Behinderung und Sehbehinderung.

Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.

Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.

Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/ 

Passende Aspekte
  • Anatomie
  • Anbau
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Ernährung
  • Handel
  • Konsum
  • Landwirtschaft
  • Nachhaltigkeit
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Materialproben

Feuchtmayr, Andrea

Kategorien

Assoziative Methoden
Emotionale Zugänge
Sinnesorientierte Methoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, Materialeigenschaften eines Exponats erschließen, Informationen haptisch vermitteln, Teilnehmer*innen aktivieren

Eignungen

Nur für das Museum unbedenkliche Materialproben verwenden, bei Geschmacksproben allergische Reaktionen bedenken, altersspezifische Auswahl

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Verschiedene Stoffe, Holzarten, Metalle, Steine, Kunststoffe, Pigmente, Gewürze etc., verschiedene Holzverbindungen, Farbaufträge, Materialbearbeitungen etc.

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Mit optischen Hilfsmitteln erfassen die Teilnehmer*innen die Details des Exponats.

Sie betrachten und untersuchen das Exponat mit einer Lupe, einer Becherlupe, einem Binokular, einem Mikroskop, einem Fernglas oder einem Teleskop. Durch die optischen Geräte verändert sich die Betrachtungsebene: Mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbare Strukturen und Details werden sichtbar.

Anwendung auf das Exponat Getreide

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Verschiedene Getreidekörner werden unter einer Lupe oder einem Mikroskop betrachtet. Mithilfe eines Skalpells bzw. Messers können die Körner auch quer und längs geschnitten werden. Dazu sollten sie vorher einige Zeit eingeweicht werden. Mit den Schnitten kann der Aufbau der Körner studiert werden. Durch das Vergrößern können die Unterschiede der Körner deutlich werden. Die Teilnehmer*innen dokumentieren die Körner bzw. Schnitte, indem sie sie zeichnen bzw. mit dem Smartphone fotografieren. Eingeschränkt geeignet für Teilnehmer*innen mit geistiger Behinderung und Sehbehinderung.

Oftring, Bärbel: Expedition Natur. Das Becherlupen-Forscherbuch. Aktiv die Natur entdecken, 8. Aufl., Kempten 2010.

Wasmann-Frahm, Astrid: Biologie begreifen. Faszinierende Mikrowelt. 28 spannende Versuche mit Lupe, Mikroskop und Binokular (5. bis 10. Klasse) (Experimente und Erkundungen), 2. Aufl., Hamburg 2016, S. 4–10, 39–45,18–20.

Passende Aspekte
  • Anatomie
  • Anbau
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Ernährung
  • Handel
  • Konsum
  • Landwirtschaft
  • Nachhaltigkeit
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Vergrößern

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Wahrnehmung schulen, mit optischen Geräten umgehen, vorher nicht Sichtbares durch die Vergrößerung sehen und verstehen

Eignungen

Lupe, Becherlupe: ab 5 Jahren, Binokular, Fernglas, Teleskop: ab 9 Jahren, Mikroskop: ab 15 Jahren

Zeitbedarf

30–60 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Lupe, Becherlupe, Binokular, Mikroskop, Fernglas, Teleskop, dazu Petrischalen, Objektträger, Pipetten, Pinzetten, Messer

Kisser-Priesack, Gabriele

Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit weiterführenden Informationen, die sie in einen kritischen Zusammenhang mit dem Exponat stellen.

Sie versuchen die Informationen auf der Karte mündlich oder schriftlich auf das Exponat zu beziehen. Möglich wären Hintergrundinformationen zu Materialeigenschaften, Zeitgenossen, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) sowie zu geschichtlichen, politischen und sozialen Verhältnissen. Auf diese Weise betrachten die Teilnehmer*innen eigenständig das Exponat in einem neuen Zusammenhang. Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in werden diese dann diskutiert.

Anwendung auf das Exponat Getreide

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Die Teilnehmer*innen erhalten Karten mit den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen. Der*die Vermittler*in informiert und/oder stellt Informationsmaterial über Landwirtschaft und Anbaumethoden, den Weltmarkt, fairen Handel, land-grabbing, Gentechnik, hungernde Menschen sowie Konsum- und Ernährungsverhalten der Industrieländer zur Verfügung. Die Teilnehmer*innen diskutieren erst in Kleingruppen, dann im Plenum, welche Nachhaltigkeitsziele auf den Weizen zutreffen, und erarbeiten Strategien für das eigene Handeln. Eingeschränkt geeignet für Teilnehmer*innen mit geistiger Behinderung.

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179. 

Passende Aspekte
  • Anatomie
  • Anbau
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Ernährung
  • Handel
  • Konsum
  • Landwirtschaft
  • Nachhaltigkeit
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Infokarte

Kisser-Priesack, Gabriele

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden
Recherchemethoden

Ziele

Assoziationen wecken, Zusammenhänge entdecken, Problembewusstsein fördern, Kommunikation anregen

Eignungen

Geeignet ab 6 Jahre

Zeitbedarf

15–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Infokarten, z. B. zur Bildung für Nachhaltige Entwicklung (BNE)

Bellaire, Catherine

Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.

Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.

Anwendung auf das Exponat Getreide

Kaupert, Ursula & Kurbasik, Kathrin

Historische Anbau- und Verarbeitungsmethoden von Getreide werden mit der modernen Landwirtschaft verglichen. Auf Fotos oder in Ausstellungen können die Teilnehmer*innen erfahren, wie in vorindustriellen Zeiten und in anderen Ländern die Felder bestellt und Getreide weiter verarbeitet wurden. Im Vergleich wird der moderne Anbau und die moderne Verarbeitung betrachtet. Der Einsatz von Düngemitteln und die Sortenauswahl werden besprochen.

Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7,  https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.

Passende Aspekte
  • Anatomie
  • Anbau
  • Bestandteile
  • Eigene Erfahrung
  • Ernährung
  • Handel
  • Konsum
  • Landwirtschaft
  • Nachhaltigkeit
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • bis 3 Jahre
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Damals–heute

Bellaire, Catherine

Kategorien

Recherchemethoden
Visuell-gestalterische Methoden
Assoziative Methoden
Narrative Methoden

Ziele

Bezüge zur eigenen Lebenswelt herstellen, Transferleistung fördern, Rechercheergebnisse sprachlich vermitteln

Eignungen

Besonders geeignet für kleinere Gruppen von max. 15 Teilnehmer*innen,
auch für Sprachlerngruppen

Zeitbedarf

30–40 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Abbildungen, Literatur, Katalogtexte zur Recherche, Schreib- und Zeichenmaterial, evtl. Tafel oder Flipchart zur Präsentation der Ergebnisse

Scroll to bottom
Scroll to bottom