H: 180 cm, B: 4 Felder a 51,5 cm insg.: 206 cm, T: 2 cm
Material/Technik:Bleigefasste Glasmalerei in bemalter Holzrahmung
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die vier Flügel der bleiverglasten Hinterglasmalerei zeigen jeweils eine Personifikation der vier Elemente, die sich paarweise einander zuwenden. Sie stehen auf einem Rasenstück mit Blumen und werden von einem gemusterten Hintergrund eingefasst. Jede Figur erhält ein sinnbildliches Attribut. So stehen eine Fruchtschale und ein Flügelstab für die Elemente Erde bzw. Luft, während Fackel und Wassereimer für Feuer bzw. Wasser stehen. Jede Figur wird von einer verzierten Balustrade gefasst. Die Personifikationen verweisen durch ihre Attribute auf die Natur und die Antike, welche den Maler inspiriert haben.
Literatur zum Thema Hinterglasmalerei
Dech, Uwe Christian: Sehenlernen im Museum. Ein Konzept zur Wahrnehmung und Präsentation von Exponaten. Bielefeld 2003, S. 1–12.
Klesse, Brigitte: Museum für Angewandte Kunst Köln. Querschnitt durch die Sammlungen, Köln 1989, S. 93.
Museum für Angewandte Kunst Köln/Overstolzengesellschaft e. V. (Hg.): Ein Museum im Glück: Meisterwerke aus der Sammlung der Overstolzengesellschaft, Bestandskataloge des Museums für Angewandte Kunst Köln, Bd. XVI, Köln 2013, S. 51.
Fragen vor und zu den Exponaten legen die Charakteristika, Gemeinsamkeiten und Zusammenhänge durch die Anschauung des Objekts offen.
Fragen sind so zu stellen, dass es die Teilnehmer*innen reizt, sie zu beantworten. Lassen sich die Fragen aus der Betrachtung der Exponate beantworten? Bauen sie aufeinander auf, und folgen sie einem roten Faden? Treffen sie das Anspruchsniveau der Gruppe? Offene Fragen und Vergleiche ermöglichen es, Bilder und Objekte mit eigenen Augen und Worten zu entdecken. Vermittler*innen kommen dabei ohne Hintergrundwissen der Teilnehmer*innen aus, können sich aber auch gezielt auf deren Vorwissen beziehen.
Die Hinterglasmalerei eignet sich für diese Methode aufgrund ihres Detailreichtums besonders gut. Die vielen Fragen, die hier gestellt werden können, regen zu kognitiven Prozessen an, die alle involvieren. Schritt für Schritt werden durch die Fragen und Antworten Begriffe gesammelt, die letztendlich zu einer Bildinterpretation führen. Abschließend überlegen die Teilnehmer*innen, wann und wo die Arbeit entstanden sein könnte.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 48.
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
Die Teilnehmer*innen stellen das Dargestellte auf der Hinterglasmalerei nach. Dabei sollen sie sich in das Abgebildete hineinversetzen, z. B. in die vier Elemente, und eine eigene Interpretation dazu liefern. Dieser Moment wird eine Minute lang mit der Kamera festgehalten. So werden die Teilnehmer*innen für einen Moment Teil des Kunstwerkes und stellen sich gleichzeitig Fragen und Alltagsproblemen: Wie stelle ich mich in der Öffentlichkeit dar? Wie sehen mich die anderen? Welche Wirkung hat meine Körperhaltung auf mich und andere? Die Erinnerung darf in einem Foto festgehalten werden.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html
Cluster visualisieren und strukturieren Gedanken und Einfälle zu einem Thema.
Ein Cluster (eng. Büschel, Traube, Anhäufung) beginnt mit einem Wort oder Satz. Dieser „Kern“ wird eingekreist. Um den „Kern“ notieren die Teilnehmer*innen Ideen, Assoziationen und Stichworte, die ebenfalls eingekreist werden. Striche verbinden diese Notizen. Die Verbindungslinien können unbeschriftet bleiben. Durch das Einzeichnen immer weiterer Kreise vergrößert sich das Ideennetz. Eine Bewertung der Ideen nach Relevanz kann, aber muss nicht erfolgen. Wird das Cluster fotografiert, kann darauf zurückgegriffen werden, um sich daran zu erinnern, die Idee neu zu gewichten oder Texte zu schreiben.
Jede/r Teilnehmer*in erhält einen Block und einen Stift und notiert fünf Schlagwörter die ihm/ihr bei der Betrachtung der Hinterglasmalerei in den Sinn kommen. Anschließend gibt der*die Vermittler*in spannende Hintergrundinformationen und interessante Werkdaten zu dem Objekt. Mit diesem Hintergrundwissen kann der*die Teilnehmer*in abschließend aus seinen Schlagwörtern ein Gedicht kreieren und dieses, falls gewünscht, vor der Gruppe vortragen.
Crämer, Claudia/Drechsler, Michael u. a. (Hg): Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 36–39.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier S. 208 f.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung. Aktuelle Diskurse – Innovative Modelle – Erprobte Methoden. München 2007, 169–179, hier S. 177.
Peters, Jelko: Methodenlexikon für den Geschichtsunterricht. 128 Anregungen und Vorschläge zur Gestaltung des historischen Lernens und Entwicklung von Lernaufgaben, (= Historica et Didactica 1), St. Ingbert 2016, S. 114–116, hier S. 114.
http://methodenpool.uni-koeln.de/download/clustering.pdf führt zu weiteren Links, zum Teil mit veranschaulichenden Grafiken