B.: 77 cm, L.: 220 cm, H.: 73 cm (Pflugschar)
Material/Technik:Fichtenholz und Eisen
Beschreibung zu diesem Beispiel
Mit dem Beetpflug wird der Ackerboden für die kommende Bestellung gelockert und gewendet. Dabei wird mit dem Vorkarren die Bearbeitungstiefe des Bodens eingestellt. Das kleinere Rad läuft auf der Ackerseite, das größere in der Furche. Der Baurahmen („Grindel“, mit Schnitzerei) stellt die Verbindung zum Zugpunkt her. An ihm sind Sech, Schar und Streichblech angebracht. Mit der Sech wird der Boden senkrecht, mit der Schar horizontal aufgeschnitten. Anschließend wendet das schraubenförmige Streichblech den Boden. Dies geschieht bei diesem Pflug immer nach rechts, sodass nur im Uhrzeigersinn gepflügt werden kann. Darum wird der Acker in Teilflächen, sog. Beete aufgeteilt, woher sich der Name Beetpflug ableitet. Als Zugtier diente ein Pferd oder Ochse. An den Sterzen wurde der Zugtierpflug gesteuert. Die Arbeitsschritte nach dem Pflügen sind das Eggen (Einebnen des Saatbeets) und das Säen.
Mestemacher, Jürgen Heinrich: Altes bäuerliches Arbeitsgerät in Oberbayern, München 1985, S.14–23.
Mößmer, Albert: Das große Buch der Landtechnik: vom Grabstock zum Feldroboter, München 2018, S. 10–12.
Die Teilnehmer*innen füllen für ein Exponat eine Inventarisierungskarte aus.
In einer Einführung stellt der*die Vermittler*in das Inventarisieren als Teil der Museumsarbeit und dessen Bedeutung vor. Die Teilnehmer*innen wählen nun allein oder in Gruppen je ein Exponat aus und füllen dafür die Inventarisierungskarte aus. Ziel ist es, ein Exponat so zu beschreiben, dass es auch ohne Foto erkannt werden kann. Im Anschluss präsentieren die Teilnehmer*innen einander „ihre“ Objekte oder identifizieren sie anhand der Inventarisierungskarten.
In Bauernhofmuseen sind oft verschiedene landwirtschaftliche Geräte zu sehen. Mit einer Inventarisierungskarte und Meterstab ausgerüstet, bekommen die Teilnehmer*innen in Kleingruppen ein Objekt zugewiesen. Sie überlegen, welche Arbeit auf dem Hof damit verrichtet wurde, und wie dies heute geschieht. Die Teilnehmer*innen notieren sich die Bezeichnung, Funktion, Größe und Material des Objekts auf der Karte. Anschließend stellen die einzelnen Teilgruppen sich einander „ihr“ inventarisiertes Objekt vor.
Minkner, Klaus: Erlebnispädagogik im Klassenzimmer. Praktische Übungen zur Wissensvermittlung, Augsburg 2014, S. 62, 65.
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Warum braucht man einen Plug? Seit wann gibt es Pflüge? Welche verschiedenen Pflüge gibt es? Aus welchem Material ist der Pflug und wie funktioniert er? Wer hat ihn benutzt? Das sind beispielhafte Fragen, die ein*e Vermittler*in mit den Teilnehmer*innen besprechen kann. Dabei können entweder die Teilnehmer*innen die Fragen an das Exponat stellen, oder der*die Vermittler*in leitet das Gespräch so, dass diese Fragen im Gespräch formuliert werden und gemeinsam Antworten gefunden werden.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen betrachten das Objekt unvoreingenommen und beschreiben das, was sie sehen.
Durch die Betrachtung beginnt das Objekt zu sprechen. Gezielte Fragestellungen des Vermittlers/der Vermittlerin führen zu einer bewussteren Wahrnehmung, die es den Teilnehmern/innen ermöglicht, sich ohne Vorkenntnisse dem Exponat zu nähern. Damit wird der Blick des/der Betrachters*in unverstellt auf das Exponat gelenkt.
Ohne Vorwissen beschreiben die Teilnehmer*innen, was sie sehen. Es fallen unterschiedlich große Räder am Karren auf, das Material (Holz und Eisen) kann leicht identifiziert werden. Die Teilnehmer*innen können des Weiteren funktionelle Bauteile des Pflugs zum Aufschneiden und Wenden des Bodens entdecken. Eventuell muss der*die Vermittler*in die Funktion der einzelnen Bauteile im Anschluss erklären.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch, Schwalbach 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen nennen der Reihe nach ein Wort, das sie mit dem Objekt verbinden. Dabei dürfen sie keine Wörter wiederholen.
Auf diese Weise entsteht ein vielfältiger Wortschatz als Basis für eine ergiebige Besprechung. Binnen drei Minuten notieren sie alle Wörter, die ihnen beim Beobachten einfallen. Anschließend lesen sie sie reihum vor. Dabei müssen alle Teilnehmer*innen die bereits genannten Wörter aus der eigenen Liste streichen. Der*die Vermittler*in strukturiert das Genannte, fragt kritisch nach, erklärt Schwieriges. Bei der Kurzversion sammeln die Teilnehmer*innen die Wörter nur mündlich, ohne sie zuvor zu notieren.
Jede Gruppe sammelt innerhalb von 3 Minuten Begriffe, die sie mit dem Pflug verbindet. Anschließend werden die Begriffe reihum vorgelesen und gegebenenfalls von dem*der Vermittler*in erklärt. Hierbei können auch Themen wie schonende Bodenbearbeitung, ökologische versus konventionelle Landwirtschaft, Arbeitsteilung und Industrialisierung oder der Ackerbau in verschiedenen Kulturen und Zeitaltern zur Sprache kommen.
Kramer, Wolfgang/Kiesling, Michael: Haste Worte, Gesellschaftsspiel, F. X. Schmid Verlag 1997 (Spiel).