L: 190 cm, B: 9 cm
Material/Technik:Esche mit Stahlkante
Beschreibung zu diesem Beispiel
Der Ski hat eine rote Lauffläche mit Längsrille, die Stahlkanten sind verschraubt (erfunden 1926).
Die GEZE-Kandaharbindung ist die erste Ganzmetallbindung. Sie besteht aus beidseits schrägverzahnten verstellbaren Vorderbacken als Halterung für den Vorderschuh nebst Federkabel und vorderem sogenannten Rastenstrammer (einem Hebel zum Fixieren der Bindung) sowie Metallsohlenhalter (ab 1903) und Drahtseilkabel. Die Bindung kam bereits bei den IV. Olympischen Winterspielen im Februar 1936 in Garmisch-Partenkirchen zum Einsatz. Für diesen Ski sind derbe Schnürschuhe erforderlich mit seitlich vorstehender möglichst unbiegsamer Sohle (sonst besteht die Gefahr des Absatzabrisses durch den Bindungs-Diagonalzug).
Hoek, Henry: Der Schi und seine sportliche Benutzung, München 1911.
Pomp, Constanze N.: Brettlehupfer. Die Frühphase des Skilaufens im Hochschwarzwald (1890–1930), Mainzer Beiträge zur Kulturanthropologie/Volkskunde, Bd. 11, Münster 2016.
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Die Teilnehmer*innen vergleichen das Exponat mit einer Abbildung oder einem Original von Skiern aus einer anderen Zeit und erarbeiten die Unterschiede. Dabei können verschiedene Fragestellungen wie Herstellung, Geschwindigkeit oder Funktion von Skiern zum Tragen kommen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Fantasiereise (in ein Bild, in eine bestimmte Epoche...) ruft in den Köpfen der Teilnehmer*innen Bilder hervor und spricht deren eigene Fantasie an.
Durch diese Bilder erscheinen Kunst und vergangene Kulturen lebendiger. Der*die Vermittler*in trägt entweder einen vorbereiteten Text vor oder führt spontan in die Reise ein. Der Text sollte lebendig und bildreich sein, um in den Zuhörern/Zuhörerinnen ausdrucksvolle Bilder entstehen zu lassen. Der Zeitgeist einer Epoche oder einer Kultur wird so ebenfalls nachvollziehbar. Dabei entsteht eine Stimmung, die durch Düfte, Geräusche oder leise Musik unterstützt werden kann.
Nach dem Erschließen des Exponats versetzen sich die Teilnehmer*innen in Menschen gleichen Alters der Zeit, in der die Skier verwendet wurden, und entwickeln eigene Geschichten. Dies kann gelenkt durch den/die Vermittler*in geschehen, individuell oder in Gruppen. So erschließt sich die Besonderheit des Exponats auch auf emotionale Weise. Gegebenenfalls haben die Teilnehmer*innen eigene Erfahrungen mit Skiern, die sie in die Reise mit einbringen können.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001, S. 58.
Adams, Stefan: Neue Fantasiereisen. Entspannende Übungen für Jugendarbeit und Erwachsenenbildung, München 2004, S. 11–18.
Cremer, Claudia u. a.: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 49–52.
Materialproben ermöglichen es, Materialeigenschaften eines Exponats zu erkunden.
Die Proben machen das Exponat erfahrbar, da in der Regel aus konservatorischen Gründen Museumsobjekte nicht berührt werden dürfen. Erhalten die Teilnehmer*innen Materialproben in die Hand, erleben sie haptisch Materialeigenschaften wie Oberflächenstruktur, Härte, Form, Gewicht oder auch Klang eines Materials. Der Einsatz von mehreren Materialproben ist sinnvoll, um im Vergleich besondere Eigenschaften und Unterschiede noch deutlicher zu erkennen. Auch bildlich dargestellte Materialien werden durch reale Materialproben „begreifbar“.
Der*die Vermittler*in zeigt Materialien, aus denen die Skier gefertigt wurden, und Werkzeuge, die dafür verwendet wurden. Das Verständnis für die Wertigkeit eines solchen Produktes und die handwerkliche Leistung wird dadurch gefördert.
Busse, Klaus-Peter: Bildumgangsspiele: Kunst unterrichten, Dortmund 2004, S. 87.
Seitz, Rudolf: Phantasie & Kreativität. Ein Spiel-, Nachdenk- und Anregungsbuch, München 1998, S. 56.
Bezirk Oberfranken (Hg.): Musbi. Museum bildet. Methodenkärtchen, Bayreuth 2014.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 37, 47, 66, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen schreiben einen Text im Umfang einer Postkarte.
Dazu nutzen sie ihr z. B. in einer Führung erworbenes Wissen und beziehen Exponate mit ein. Die Teilnehmer*innen versetzen sich in eine Situation, die zum Exponat passt. Sie schreiben aus der Sicht eines Kindes, Vaters, Geschwisters oder Journalisten. So lassen sich Sprachstil, historische Ereignisse, Erfindungen, Gefühle und typische Namen vermitteln. Im Anschluss lesen die Teilnehmer*innen ihre Postkarten vor und besprechen sie kurz.
Die Teilnehmer*innen schreiben eine Grußpostkarte aus einem Wintersportort, auf der sie ihre Erlebnisse mit den Skiern beschreiben. So nähern sie sich dem Exponat auf einer individuellen und emotionalen Ebene. Beim Schreiben können sie passende andere Exponate, wie Plakate, Fotos oder Landschaftsbilder mit einbeziehen.
Thömmes, Arthur: Die 200 besten Unterrichtsmethoden für die Sekundarstufe. Bewährte Ideen für jede Gelegenheit, Mülheim an der Ruhr 2016, S. 173–184.
Die Teilnehmer*innen erstellen eine Collage zu einem oder mehreren Exponaten bzw. einer Museumsabteilung.
Sie erhalten in Kleingruppen Kopien von Schrift- und Bildquellen, Autorentexten und Fotografien zu einem oder mehreren Exponaten. Wenn möglich, kann zudem für eigene Recherchen Zugang zum Internet und eine Möglichkeit zum Ausdrucken geboten werden.
Im Vorfeld wird für jede Collage eine Überschrift festgelegt, die den Rahmen und den perspektivischen Zugriff umreißt. Die Teilnehmer*innen wählen Materialien aus, die sie auf ein Plakat kleben und mit eigenen Zeichnungen und Texten ergänzen.
Abschließend stellen sich die Kleingruppen gegenseitig ihre Collagen vor.
Aus zur Verfügung gestellten Zeitungsartikeln, kopierten Plakaten oder Postkarten erstellen die Teilnehmer*innen ihr eigenes Ski-Plakat. Die Methode eignet sich, da sowohl für Skier als auch für den Skisport und Skisportorte mit Plakaten geworben wurde und wird.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, Schwalbach/Ts. 2008, S. 137.
Die Teilnehmer*innen richten beliebige Fragen an ein Ausstellungsobjekt. Der*die Vermittler*in antwortet darauf aus der Sicht des Objekts in Ich-Form.
Der*die Vermittler*in benötigt ein umfassendes Wissen über das Exponat. Denn die Interessen und Fragen der Teilnehmer*innen lenken dessen Erschließung. Sie bestimmen die thematischen Schwerpunkte, die Intensität und die Dauer des Gesprächs. Bei der Analyse von Kunstwerken oder Abbildungen, bietet sich eine Variante der Methode an: Der*die Vermittler*in kann, statt die Rolle eines Objektes zu übernehmen, als Künstler*in, Expert/in oder abgebildete Person auftreten.
Durch Fragen an die Skier klären die Teilnehmer*innen mithilfe des/der Vermittler*in, warum, wo und wie diese entstanden sind, wer sie getragen hat, was sie gekostet haben, wofür sie benutzt wurden. Das eigene Fragen erschließt das Objekt. In Sprachlerngruppen können diese Fragen als Hilfestellung schriftlich vorbereitet vorliegen.
Czech, Alfred: Führung - Führungsgespräch - Gespräch, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum - Schule - Bildung, München 2007, S. 161f.
Die Teilnehmer*innen schreiben einen eigenen Audioguide-Text zu einem Exponat, das sie zuvor in der Gruppe erschlossen haben.
Sie verfassen den Text zunächst in schriftlicher Form. Danach nehmen sie ihn mit Hilfe eines Computers oder eines MP3-Players als Hörtext auf.
Einige Hinweise erleichtern das Schreiben und Aufnehmen:
- Texte von max. 240 Wörtern schreiben
- das Exponat kurz beschreiben
- interessante, zusammenhängende Geschichte erzählen
- kurze, einfache Aktivsätze formulieren
- Alltagssprache verwenden
- Fachbegriffe vermeiden oder erklären
- passende Geräusche einbauen
- bei der Aufnahme langsam und deutlich sprechen
Im Anschluss hören die Teilnehmer*innen vor dem Exponat den Hörtext an.
Die Teilnehmer*innen verfassen in Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit einen Text zu den Skiern, der wichtige Aspekte verständlich zusammenfasst. Für die Textproduktion müssen die Teilnehmer*innen Informationen sammeln, sich für Aspekte entscheiden und das für sie Wichtige treffend formulieren. Was ist das Besondere, das Interessante an diesen Skiern? Der*die Vermittler*in kann Musik oder Geräusche als Ergänzung bereithalten.
Wenzel, Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, Schwalbach/Ts. 2010, S. 40–46.
https://www.audiobeitraege.de/category/schreiben-fuers-hoeren/
https://www.tanjapraske.de/wissen/lehre/schreiben-fuers-hoeren-audioguides-und-apps/
Museumsobjekte werden mit Hilfe weiterer Exponate oder geeigneter Zusatzmaterialien in ihren ursprünglichen kulturellen oder alltagsgeschichtlichen Zusammenhang gebracht.
Viele Exponate sind ihres ursprünglichen Zusammenhangs beraubt und bleiben für den*die Betrachter*in abstrakt. Der Kontext, die Funktion o. Ä., ist aber für das Verständnis des Objekts wesentlich. Ziel ist es, diese Objekte mittels geeigneter Exponate oder didaktischer Materialien (Abbildungen, Vergleichsobjekte, haptische Gegenstände ...) wieder in ihren ursprünglichen Kontext zu rücken. Eventuell lassen sich Museumsexponate in einem anschließenden Stadtrundgang im originalen Kontext verorten.
Mit der Methode erfahren die Teilnehmer*innen in einem Führungsgespräch, Kurzvortrag oder z. B. durch Abbildungen, warum, wie, für wen, zu welchem Zweck und in welchem Zusammenhang die Skier hergestellt wurden.
Bauereiß, Michael: Vom Museum in den Stadtraum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 282–286.