H (ohne Figuren): 13,5 cm; B: 10 cm; L: 21,5 cm
Material/Technik:Blech, mit Gummireifen
Beschreibung zu diesem Beispiel
1885 erfand der deutsche Ingenieur Carl Benz das Automobil, ein Dreirad. 1893 baute er sein erstes vierrädriges Auto.
Bereits fünf Jahre später brachte die Firma Bing die ersten Spielzeugautos auf den Markt, die von unbekannten Zulieferern gefertigt wurden. Bis 1914 war die Firma Georges Carette, die von den Brüdern Bing mitgegründet worden war, ein wichtiger Zulieferer für Blechspielzeugautos.
Hier handelt es sich um ein hochwertiges Modell, das an einen Benz Velo erinnert. Die Teile des Autos, das Steuer, die fein ausgearbeiteten Speichenräder und das Zubehör aus Metall – meist eine Blei-Zinn-Verbindung – sind gegossen, säuberlich verlötet und von Hand lackiert. Der Antrieb erfolgt über ein aufziehbares Uhrwerk.
Das Spielzeug sollte lehrreich sein, den Kindern helfen, sich die sie umgebende Welt zu erschließen, und Begeisterung für die moderne Technik und den Fortschritt wecken.
Literatur zum Thema Spielzeugauto
Franzke, Jürgen: Schuco, Bing & Co. Berühmtes Blechspielzeug aus Nürnberg, Bd. 1, Nürnberg 1993.
Huber, Rudger: Blechspielzeug. Autos, Motorräder, 2. Auflage München 1984, S. 7–21.
Die Teilnehmer*innen ergänzen eine Abbildung mit Sprech- oder Denkblasen.
Sie erfinden zu abgebildeten Figuren, Personen oder Bildelementen einen Dialog oder auch einzelne Aussagen bzw. Gedanken. Dafür bereitet der*die Vermittler*in nach dem Vorbild aus Comics Sprech- bzw. Denkblasen aus Papier vor, auf die direkt geschrieben wird. Die ausgefüllten Sprechblasen halten die Teilnehmer*innen vor das Original oder legen beziehungsweise fixieren sie auf Kopien.
In den Sprech- und Denkblasen können die Teilnehmer*innen formulieren, was die Insassen während der Fahrt denken oder aussprechen. Dabei geht es v. a. um mentalitäts-, alltags- und kulturgeschichtliche Themen.
Die Methode eignet sich vor allem als Abschluss und zur Sicherung von kulturgeschichtlichen Inhalten.
Völkel, Bärbel: Handlungsorientierung im Geschichtsunterricht, 2. Aufl., Schwalbach 2008, S. 115–121.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.
Die Teilnehmer*innen schreiben einen eigenen, kurzen Text zu einem Exponat, das sie zuvor in der Gruppe, in Partner- oder Einzelarbeit erschlossen haben.
Der Text der Teilnehmer*innen soll Besucher*innen über Nutzung, Entstehung, Herkunft und Bedeutung des Exponats informieren. Was mit bloßem Auge zu sehen ist, wie Form, Farbe und Größe, gehört nicht in den Text.
Einige Hinweise vorab erleichtern den Teilnehmer*innen das Schreiben, so z. B.:
- klare, einfache Aktivsätze formulieren
- Füllwörter und Tautologien vermeiden
- treffende und witzige Überschriften finden.
Dabei können informative Sachtexte oder freie Texte in Form von Interviews, Gesprächen oder Erzählungen verfasst werden.
Die Teilnehmer*innen können nur einzelne Aspekte des Exponats thematisieren. Sie müssen sich vorher überlegen, was sie behandeln wollen, ob sie z. B. auf die Herstellung des Exponats, die Firmengeschichte, die Bedeutung des Spielzeugautos für die kindliche Bildung oder auf kulturgeschichtliche Aspekte des Automobils eingehen wollen.
Büchert, Gesa/Burkhardt, Hannes: Migrationsgeschichte sammeln, sortieren und zeigen. Ein Leitfaden für Lehrkräfte an Gymnasien und Realschulen, 2014, S. 195–203, online: http://www.geschichtsdidaktik.ewf.uni-erlangen.de/migrationsgeschichte.pdf
Diese Methode lenkt die Aufmerksamkeit auf Details und Ausschnitte.
Die Teilnehmer*innen schauen durch einen Rahmen, eine Papierröhre oder ein mit der Hand simuliertes Fernrohr, um Einzelheiten zu fokussieren. Dadurch „haken“ die Besucher*innen ein Ausstellungsobjekt nicht mit einem Blick ab. Die Methode verlängert die Aufmerksamkeit, indem sie ein Exponat durch Bildausschnitte in viele „Blicke“ zerlegt. Die Fragmentierung löst die Selbstverständlichkeit eines Objekts auf.
Da es sich um ein kleines Exponat handelt, ist hier ein Gegenstand – wie eine Röhre – zu wählen, mit dem ein Ausschnitt des Autos in den Fokus genommen wird.
Hiermit können die Teilnehmer*innen einzelne Details des Autos, wie die Lenkung, das Verdeck oder gegebenenfalls den Antrieb, betrachten und erschließen.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 170.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 24, 25, 44, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Ein Elfchen ist ein Kurzgedicht in elf Wörtern, bei dem die Form vorgegeben ist.
Der Aufbau des Kurzgedichts ist: 1. Zeile =1 Wort, 2. Zeile = 2 Wörter, 3. Zeile = 3 Wörter, 4. Zeile = 4 Wörter, 5. Zeile = 1 Wort. Die Teilnehmer*innen füllen die Zeilen nach Belieben. Die Wörter können einen Satz bilden und sich reimen, müssen es aber nicht. Es darf sich eine rein assoziative Folge von Begriffen, Adjektiven usw. ergeben. Jede/r Teilnehmer*in schreibt für sich ein Elfchen und liest das Ergebnis der Gruppe vor. Dies kann zur Einführung in ein Thema, eine Ausstellung oder zu speziellen Exponaten erfolgen.
Die Methode eignet sich gut zur Hinführung zum Spielzeugauto und als Vorbereitung für multiperspektivische Zugänge. Dazu bietet es sich an, nicht nur die Anzahl der Wörter, sondern auch inhaltliche Aspekte – wie z. B. Material, Nutzung, Bedeutung des Spielzeugs vorzugeben. Es könnten auch W-Fragen (Worum handelt es sich? Wer spielte damit? Wofür diente es? Was konnten Kinder dabei lernen?) abgefragt werden. Ein anderer Zugang wäre, die Unterschiede zu einem modernen Auto herausarbeiten zu lassen.
Cremer, Claudia/Drechsler, Michael/Mischon, Claus/Spall, Anna: Fenster zur Kunst. Ideen für kreative Museumsbesuche, Berlin 1996, S. 42–44.
Finke, Eva: Wenn ich schreibe... Potenziale Kreativen Schreibens, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell, Nr. 73, Dezember 2005, S. 4–7, hier: S. 7.
Erler-Striebel, Petra/Wenn, Anja: Kreatives Schreiben in der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe, in: Standbein Spielbein. Museumspädagogik aktuell, Nr. 73, Dezember 2005, S. 21–23.