H: 25 cm; Durchmesser oben 8,3 cm; Durchmesser Fuß 11,5 cm
Material/Technik:Glas, matt geschnitten, teilweise geblänkt
Beschreibung zu diesem Beispiel
Auf dem Pokal ist eine geschnittene Verzierung angebracht. Sie zeigt Wildrosenzweige auf dem Deckel und auf der einen Seite der Schale einen Knaben, der Weinreben schneidet. Umrahmt wird dieses Motiv von zwei Lorbeerzweigen mit einer Sonne darüber. Auf der Gegenseite ist der gleiche Knabe abgebildet, umrahmt von zwei Palmzweigen.
Der Knabe hält in der rechten Hand das Wappenschild der Nürnberger Patrizierfamilie Löffelholz, in der linken einen Palmen- und einen Lorbeerzweig. Eine Hand, die über dem Knaben aus den Wolken ragt, setzt ihm einen Lorbeerkranz auf. Am oberen Rand befindet sich die Inschrift: „Wer mit hülff und Tugend gläntzet. Wird mit Ehr und Danck begräntzet“. Derartige illustrierte Sinnsprüche machten deutlich, dass sich ein tugendhaftes Leben des Besitzers und seiner Familie lohnt.
Heinrich Schwanhardt führte in Nürnberg die Aufträge von Patriziern und Fürsten aus.
Literatur zum Thema Trinkpokal
Finke, Andrea: Die Schwanhardt-Gläser. Beschreibender Katalog der Hohlgläser der Familie Schwanhardt im 17. Jahrhundert in Nürnberg aus der Bundesrepublik Deutschland (alte Bundesländer), Dissertation, München 1994, S. 140 f.
Meyer-Heisig, Erich: Der Nürnberger Glasschnitt des 17. Jahrhunderts, Berlin 1963, S. 83.
https://www.nzz.ch/pokal-1.6492730.
https://imkinsky.com/wp-content/uploads/2014/12/iK-Journal5-2014_E8_ABG_low-res.pdf, S. 21 ff.
Passende IMPULSE anzeigen
Beim Vergleich werden die Teilnehmer*innen auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten aufmerksam.
Ohne Vorwissen können sie aus ihrer Wahrnehmung heraus zu den wichtigsten Erkenntnissen kommen. Dabei schult der Vergleich die Differenzierung der Wahrnehmung. Je nach Art des Vergleichs fokussiert er die Aufmerksamkeit auf Unterschiede oder Ähnlichkeiten. Je ähnlicher sich die Vergleichsobjekte im Museum sind, desto mehr „Feinheiten“ entdecken die Teilnehmer*innen.
Es bieten sich zwei Möglichkeiten an: zum einen der Vergleich von Originalen, zum anderen der Vergleich von Originalen und Reproduktionen.
Der Trinkpokal hat mit dem Sportpokal einen entfernten Verwandten. Dies ist eine gute Voraussetzung für einen differenzierten Vergleich im Hinblick auf Aspekte, die Aussehen und Gebrauchszusammenhang betreffen.
Dabei lassen sich Sportpokale aus Privatbesitz oder als Abbildung verwenden.
Sowohl der Trink- als auch der Sportpokal haben meist eine vergleichbare Form und werden unter Umständen mit einem Bild- und Schriftprogramm ausgestattet. Während der Trinkpokal in privilegierten Schichten oft als Ehrengeschenk in Auftrag gegeben wurde, zeichnet der Sportpokal eine/n Wettkampfgewinner*in aus.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen bauen nach genauer Betrachtung des Exponats und mit Hilfe einer schematischen Vorgabe das Objekt nach.
Eine Abbildung oder ein Modell, passend zum Exponat, werden zusammen mit dem benötigten Material an die Gruppen verteilt. Die Teilnehmer*innen bauen selbstständig ein vereinfachtes Modell des Exponats zusammen. Dadurch können die Zusammensetzung und Wirkung z. B. einer Maschine erfahren werden.
Trinkpokale sind meist aus Glas oder hochwertigem Metall gefertigt. Der Nachbau kann mit einfacheren Materialien erfolgen – idealerweise mit quer durchtrennten Plastikflaschen unterschiedlicher Größe und Farbigkeit: Das Mundstück der Flasche ist dabei eine Hälfte des Schaftes; der halbierte Flaschenbauch dient wahlweise als Schale oder Fuß.
Auf diese Weise lassen sich drei Pokalbestandteile haptisch-gestalterisch erfahrbar machen. Montiert werden die Teile mit der Heißklebepistole.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 212, 214.
Menger, Julia: Lastentransport mit einfachen mechanischen Maschinen. Didaktische Rekonstruktion als Beitrag zum technischen Sachunterricht in der Grundschule, Band 30, Oldenburg 2010, S. 21–28.
Arnold, Nick: Räder, Hebel und Schrauben: Technik einfach gut erklärt-Tolle Maschinen zum Selberbauen, Hamburg 2013, S. 12–14.
Ohne es vorher gesehen zu haben, malen die Teilnehmer*innen das Exponat nach einer Vorlage, die es mit Worten beschreibt.
Der*die Vermittler*in bereitet ein Blatt oder eine Tafel vor, auf die er/sie Worte schreibt, welche Details des Exponats benennen. Diese Details sollen etwa an der Stelle stehen, wo sie auf dem Exponat vorzufinden sind. So entsteht eine Anleitung zum Malen bzw. Gestalten eines eigenen Werks, das die Teilnehmer*innen später mit dem Originalexponat vergleichen können.
Bevor die Teilnehmer*innen den Trinkpokal sehen und beginnen zu zeichnen, wird der Begriff Pokal geklärt: Ein Pokal hat eine prinzipielle Ähnlichkeit mit einem besonderen Trinkglas. Dieser erste Schritt erleichtert eine Annäherung an die Wortvorlage, die der*die Vermittler*in vorbereitet hat.
Im Fall eines Trinkpokals empfiehlt sich eine Orientierung an der Struktur Schale – Schaft – Fuß.
Bertscheit, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim an der Ruhr 2001, S. 32.