H: 54,2 cm; B: 49 cm
Material/Technik:Stahlblech, Email
Beschreibung zu diesem Beispiel
Als erstes Werbemedium dienten zunächst Handzettel oder Plakate an Hauswänden, die aber nicht witterungsbeständig waren und von Konkurrent/innen in häufig überklebt wurden. Als langlebige „Dauerplakate“ wurden 1893 erstmals Blechschilder mit Email-Überzug verwendet, die sich von 1905–1935 als in Massen produzierter Werbeträger durchsetzten. Bedingt durch die stark eingeschränkte Rohstoffbeschaffung in den Kriegsjahren ging die Produktion von Emailplakaten zurück. Zwar wurden sie im Anschluss bis in die 60er-Jahre weiter genutzt, starben aber durch die starke Konkurrenz neuer Werbemedien (Radio, TV) allmählich aus. Die Entwicklung des Markenartikels ist untrennbar mit der des Emailschildes verbunden: Der damals beworbene Qualitätsbegriff von Gewürzmitteln, Waschpulvern und Pflegeprodukten (Schuhcremes, Seifen etc.) besitzt für viele Konsumenten auch heute noch Gültigkeit.
Literatur zum Thema Werbeblechtafel
Ciolina, Erhard/Ciolina, Evamaria: Emailschilder. Glanzstücke alter Reklame, Augsburg 1996, S. 7, S. 26, S.28 und S. 31–35.
König, Gudrun: Konsumkultur. Inszenierte Warenwelt um 1900, Wien u. a. 2009, S. 29, S. 152–159 und S. 189.
Meißner, Jörg: Kommerz professionell. Kunst und Werbung zwischen 1850–1933, in: Meißner, Jörg (Hg.): Strategien der Werbekunst 1850–1933, Bönen 2004, S. 28–45, S. 28 f. und S. 34–38.
Wunderlich, Sylke: Das große Buch der Emailplakate, Leipzig 1997, S. 7–12, 14, 17–24, 145, 259, 261–264.
Die Teilnehmer*innen prägen sich innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Einzelheiten eines Objekts ein und tragen dann außer Sichtweite des Exponats die erinnerten Details zusammen.
Hilfreich ist beispielsweise, sich eine kleine Geschichte zum Dargestellten auszudenken. Gemeinsam in der Gruppe oder mit einem*einer Partner*in wird dann versucht, möglichst viele Einzelheiten zu erinnern, ohne das Ausstellungsstück im Blick zu haben (ggf. schriftlich). Die Methode schult das genaue Hinsehen und eröffnet durch den spielerischen Charakter einen motivierenden Zugang zum Objekt. Eine Variante ist die Durchführung als Wettbewerb.
Nach kurzer Zeit der Betrachtung beschreiben die Teilnehmer*innen sich gegenseitig, was auf der Werbetafel zu sehen ist. Moderiert wird dies durch den*die Vermittler*in, der*die die Themen „Werbung“ und „Qualität“ vertieft: Was ist die Botschaft des Schildes, wodurch soll der Eindruck von Qualität vermittelt werden? Spielerische Ergänzung: Teilnehmer*innen übernehmen die Rolle eines Verkäufers/einer Verkäuferin, der ein Produkt anpreist.
Czech, Alfred: Kunstspiele. Spielend Kunst verstehen lernen. Für Kinder und Erwachsene, Schwalbach 2012, S. 159–161.
Die Teilnehmer*innen vergleichen und recherchieren Funktionen von Objekten in verschiedenen Epochen und präsentieren ihre Ergebnisse.
Sie lernen maximal fünf Exponate kennen. Durch Recherche, Vergleiche und Brainstorming ermitteln die Teilnehmer*innen die ursprüngliche Funktion der Objekte. Gleichzeitig machen sie sich Gedanken darüber, ob ähnliche Objekte heute in gleicher Weise genutzt werden. So werden Unterschiede der Kulturen klar, aber auch Gemeinsamkeiten deutlich. Kleinere Kinder halten ihre Ideen zeichnerisch fest, Ältere präsentieren ihre Ergebnisse auf Tafeln und als Kurzvortrag.
Was unterscheidet Werbung heute von der vor 100 Jahren? Welche Medien gab und gibt es? Welche Produkte von damals sind noch heute beliebt – und was macht deren Erfolg aus? Das ist die Fragestellung, die der*die Vermittler*in zur Geschichte der Werbung aufwerfen kann. Aber auch kulturhistorische Fragen sind denkbar: Was unterscheidet einen Laden von 1910 von einem heutigen? Dadurch können Teilnehmer*innen auch an Themen wie Konsumverhalten und Nachhaltigkeit herangeführt werden.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Vermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik - Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 203 f.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 7, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Nettke, Tobias: Personale Vermittlung in Museen. Merkmale, Ansätze, Formate und Methoden, in: Commandeur, Beatrix u.a. (Hg.), Handbuch Museumspädagogik. Kulturelle Bildung in Museen, München 2016, S. 173–183, hier: S. 174–175.
Eine Bildvorlage oder ein Thema werden in einzelne Bildteile zerlegt und von den Teilnehmer*innen wieder zum großen Ganzen zusammengefügt.
Sie erhalten Puzzlestücke eines Gesamtbildes (Kunstwerk, Exponat, Objektgruppe) und setzen diese zusammen. Der Schwierigkeitsgrad kann durch die Größe und Auswahl des Bildausschnittes oder das Zurverfügungstellen einer Vorlage verändert werden. Die Methode kann auch als Gruppenpuzzle durchgeführt werden: Hier wird ein größeres Thema in einzelne Puzzlestücke (Teilthemen) zerteilt, diese von Kleingruppen bearbeitet und anschließend wieder zu einem Gesamtbild zusammengefügt.
Da Werbetafeln meist einen einfachen Bildinhalt besitzen, bietet es sich an (für Kinder ab 8 Jahren), hier Puzzleteile von mehreren, unterschiedlichen Emailschildern zu verteilen. So erkennen die Teilnehmer*innen auch schnell Unterschiede in Botschaft und Bildmitteln und können beurteilen, welche Werbung aus ihrer Sicht die effektivere/stärkere ist.
Czech, Alfred: Methodische Vielfalt in der personalen Museumsvermittlung, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 198–224, hier: S. 206 f.
Wenzel Birgit: Kreative und innovative Methoden. Geschichtsunterricht einmal anders, 5. Auflage, Schwalbach/Ts. 2014, S. 114–121.
Die Teilnehmer*innen stellen Personen und/oder Handlungen in einem kurzen Stegreifspiel oder in einem nach festen Spielregeln geplanten Rollenspiel szenisch dar.
Dabei schlüpfen sie in unterschiedliche Rollen (Schauspieler*innen, Publikum, ggf. Regieführer*innen) und fühlen sich in verschiedene Charaktere ein. Ein guter Ausgangspunkt kann das Nachstellen sein. Der*die Vermittler*in unterstützt sie durch „Regiehilfen“ indem er/sie spielerische Impulse gibt, oder durch Fantasie-/Bewegungsspiele, die eine Rollenidentifikation fördern. Gespielt wird dialogisch oder pantomimisch, alternativ übernimmt eine Person die Rolle eines Erzählers/einer Erzählerin. Weitere Methoden (Kreatives Schreiben, Filmstill) ermöglichen darüber hinaus Zugänge zu Charakteren und Handlungen.
Mit einigen Requisiten (Ladentisch, Vorratsbehälter, verpackte Waren) wird ein historischer Laden nachgestellt. Teilnehmer*innen erhalten die Rollen von Verkäufern/Verkäuferinnen, Kunden/Kundinnen und Firmenvertretern/Firmenvertreterinnen. Dabei lernen sie, wie in der Vergangenheit eingekauft wurde, wie groß das Warensortiment war – und dass man bedient wurde. Interessant ist auch die Frage, welche Vergleichs- und Informationsmöglichkeiten man damals als Kunde/Kundin hatte?
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 215–216.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324 (2008), S. 45, 53.
Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg): Museum - Schule - Bildung. Aktuelle Diskurse - Innovative Modelle - Erprobte Methoden, München 2007, S. 187.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum, Mülheim a. d. Ruhr 2001.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 63, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
http://www.ulrichbaer.de/files/Methodenblaetter-Museumspaedagogik.pdf, S. 4.
http://methodenpool.uni-koeln.de/szenisch/frameset_szenisch.html
http://methodenpool.uni-koeln.de/rollenspiel/frameset_rollenspiel.html