L: 580 mm (ganzes Instrument), B: 198,5 mm (breiteste Stelle des Korpus)
Material/Technik:Kopf, Boden und Zargen: Ahorn Decke: Fichte Darmsaiten u. a.
Beschreibung zu diesem Beispiel
Die Geige (od. Violine) wird heute „Königin der Streichinstrumente“ genannt. Sie gehört ebenso wie Bratsche, Violoncello und Kontrabass zur Familie der Streichinstrumente. Im Unterschied zu den Zupfinstrumenten werden hier die Saiten mit einem Bogen angestrichen. Musiker dieser Instrumentengruppe heißen „Streicher“. Die Geige ist das kleinste Streichinstrument und erzeugt die höchsten Töne. Sie wurde um 1550 vom italienischen Lautenmacher Andrea Amati in Cremona aus der dreisaitigen Viola da Braccio entwickelt. Das im Bild dargestellte, sehr gut erhaltene Objekt stammt aus der Werkstatt seiner Söhne. Es besteht u.a. aus einem Holzkorpus mit zwei f-förmigen Schalllöchern, einem Hals und einem Wirbelkasten, der vier über das Korpus gespannte Saiten hält. Mit ihrem strahlenden Klang brilliert die Geige heute v. a. als Solo- und Orchesterinstrument der klassischen Musik ebenso wie in der Volks- und Hausmusik.
Literatur zum Thema Streichinstrument
Melkus, Eduard: Die Violine, Bern 1973, S. 7–29, insb. S. 22 (vgl. Foto Amati Instrumente).
Die Teilnehmer*innen beobachten, wie der*die Vermittler*in die Funktion eines Exponats demonstriert und dabei dessen Verwendungszweck unmittelbar zeigt.
Im Rahmen einer Vorführung besteht für die Teilnehmer*innen die Möglichkeit, ein Exponat „live“ zu erleben. Dabei wird deutlich, wie sich mit einer Druckmaschine Zeitungsseiten herstellen lassen, wie ein Musikinstrument klingt oder wie ein Webstuhl funktioniert. Zusätzlich erläutert der*die Vermittler*in die Funktion des Objekts. Sobald die Vorführung beendet ist, haben die Teilnehmer*innen die Möglichkeit sich mit dem/der Vermittler*in über ihre Eindrücke auszutauschen.
Streichinstrumente sind klanglich sehr flexibel. Besonders die Geige vermag mit ihrem singenden Ton die menschliche Stimme, aber auch Tiere und verschiedene Geräusche nachzuahmen. Beim Zuhören wird die Fantasie der Zuhörer*innen angeregt.
Der*die Vermittler*in spielt live auf einem Streichinstrument (oder vom Abspielgerät) kurze Sequenzen, die an Tiere (z. B. Elefant, Katze, Vogel u. a.) und/oder andere Länder und Kulturen erinnern. Die Teilnehmer*innen sollen erraten, um welche Tiere/Länder es sich handelt.
Matthes, Michael: Museen der Technik, in: Schrübbers, Christiane (Hg.): Moderieren im Museum. Theorie und Praxis der dialogischen Besucherführung, Bielefeld 2013, S. 117–135.
Meiners, Uwe: Living History im Museum. Gedanken über Chancen und Probleme populärer Vermittlungsversuche, in: Christoph, Barbara/Dippold, Günter (Hg.): Das Museum in der Zukunft - neue Wege, neue Ziele!?, Bayreuth 2013, S. 59–72.
Die Teilnehmer*innen erhalten Karten, auf die ausgewählte Substantive, Verben oder Adjektive geschrieben sind, die zum Exponat oder Thema passen.
Damit formulieren sie einen vollständigen Satz mit Bezug zum Exponat. Hierdurch werden die Teilnehmer*innen auf Details aufmerksam und lenken zugleich den Blick der übrigen Gruppenmitglieder. Je nach Wortart können Gegenstände, Eigenschaften,Tätigkeiten oder Emotionen für die Betrachter*innen erschlossen werden. Auch beim Spracherwerb im Museum dienen Wortkarten der sprachlichen Vertiefung des Gesehenen und Erlebten.
Wortkarten mit Elementen eines Streichinstruments werden von den Teilnehmer*innen gezogen (Schnecke, Wirbel, Griffbrett, Korpus, Zargen etc). Auf einem großen Bild eines Streichinstruments, z. B. einer Geige (Vorder-, Seiten- und Rückansicht), ordnen die Teilnehmer*innen die Wortkarten zu. Der*die Vermittler*in erklärt Wissenswertes zu Material, Funktion und Herstellung. Ein Streichbogen kann mit einbezogen werden.
Bertscheid, Ralf: Bilder werden Erlebnisse. Mitreißende Methoden zur aktiven Bildbetrachtung in Schule und Museum. Mülheim an der Ruhr 2001, S. 51.
Die Teilnehmer*innen erschließen sich Materialeigenschaften und Funktionsweisen von Werkzeugen, Geräten und Gebrauchsgegenständen durch eigenes Experimentieren.
Nach einer kurzen Einweisung fordert der*die Vermittler*in sie auf, Materialien zu erkunden, ein Verfahren, eine Technik selbst auszutesten oder ein Gerät anzuwenden. Hierbei ist es wichtig, dass der*die Vermittler*in den Schwerpunkt auf das Erproben und die eigene Erfahrung legt und nicht die Perfektion und die Vollständigkeit der Tätigkeit das Ziel ist. Z. B. weben die Teilnehmer*innen mit einem nachgebauten Webstuhl oder legen eine römische Toga an. Dadurch können sie den Zeitaufwand und die nötige Handfertigkeit nachvollziehen.
Wie wird ein Streichinstrument gespielt? Ein guter/eine gute Spieler*in kann seinem/ihrem Instrument mit dem Streichbogen unterschiedlichste Töne entlocken. Bei einer kurzen Vorstellung werden die Haltung, das Bestreichen des Bogens mit Kolophonium, das richtige Anstreichen und Stimmen der Saiten sowie verschiedene Spieltechniken (Legato, Staccato, Martellato, Pizzicato etc.) gezeigt. Frage an die Teilnehmer*innen: Wie verändert sich der Klang je nach Spielart?
Anschließend dürfen die Teilnehmer*innen ein oder mehrere Streichinstrumente unter Anleitung selbst ausprobieren.
Dreykorn, Monika, Methoden zur Nachbereitung eines Museumsbesuchs, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum. Schule. Bildung, München 2007, S. 182.
Hille, Carmen: Geschichte im Blick. Historisches Lernen im Museum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach 2014, S. 84–90, 276–278.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 51, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Der Zeitstrahl ist eine räumlich-anschauliche Darstellung abstrakter historischer Zeitverläufe.
Auf einer meist waagerechten Geraden werden Jahreszahlen eingetragen. Historische Zeiträume von besonderem Interesse können markiert und wichtige Ereignisse hervorgehoben werden. Texte, Bilder oder Karten erläutern die Darstellung zusätzlich. Neben dem chronologischen Ansatz bietet die Methode die Möglichkeit einen Bezug zur Familiengeschichte der Teilnehmer*innen herzustellen, indem sie eigene Lebensdaten und die ihrer Angehörigen einbringen. Persönliche und allgemeine Geschichte werden so verknüpft.
Wann wurde z. B. die erste Geige erfunden? Wann lebten Amati, Stradivari, Paganini und Mozart? Und was passierte eigentlich noch auf der Welt im frühen 17. Jh., als dieses Instrument gebaut wurde?
Die Teilnehmer*innen ziehen Wortkarten mit historischen Ereignissen und Erfindungen. Mithilfe eines Zeitstrahls (roter Faden o. Ä.) werden diese chronologisch platziert und in der Gruppe besprochen. Dabei können mögliche Schwerpunkte gesetzt werden wie Instrumentenbau, Musikgeschichte, Politik etc.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 73, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Sauer, Michael: Zeitleiste, in: Mayer, Ulrich u. a. (Hg.): Wörterbuch Geschichtsdidaktik, 2. überarb. und erw. Aufl., Schwallbach/Ts. 2009, S. 201 f.
Sauer, Michael: Die Zeitleiste, in: Pandel, Hans-Jürgen/Schneider, Gerhard (Hg.): Handbuch Medien im Geschichtsunterricht. Schwalbach/Ts. 2007, S. 197–210.
Wissen und Informationen werden auf unterhaltsame und einprägsame Weise mündlich weitergegeben.
Vergangene Ereignisse und Erlebnisse werden in Form von Geschichten vermittelt. Der*die Erzähler*in vergegenwärtigt zurückliegende Erfahrungen, häufig im Stil eines Märchens oder einer spannend vorgetragenen Geschichte, und bindet die Zuhörer*innen aktiv ein. Auf diese Weise wird die Vermittlung von Wissen und Werten mit dem Hervorrufen von Emotionen verknüpft. Informationen können leichter verinnerlicht und gespeichert werden. Erzähler*in und Zuhörer*innen sind aktiv eingebunden und es kann zu einem Erfahrungs- und Wissensaustausch kommen.
Der*die Vermittler*in erzählt eine Geschichte, in der ein Streichinstrument vorkommt. Ein Beispiel wäre „Die Erschaffung der Geige“ (ein Märchen der transsilvanischen Rom*nja).
Frage an die Teilnehmer*innen: Was denkt ihr, wie könnte das Streichinstrument in die Welt gekommen sein?
Alle Ideen werden gesammelt. Anschließend erklärt der*die Vermittler*in die wahre Entstehungsgeschichte der Geige.
Claussen, Claus: Mit Kindern Geschichten erzählen. Konzept - Tipps - Beispiele. Berlin 2006.
Reich, Kersten (Hg.): Methodenpool, methodenpool.uni-koeln.de.