H: 312 cm, B: 364,5 cm
Material/Technik:Öl auf Leinwand
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das großformatige Gemälde des Münchner Historienmalers Carl von Piloty zeigt, wie der Astrologe Seni den ermordeten Feldherrn Wallenstein findet. Die Requisiten auf dem Tisch – Himmelsglobus, Atlanten oder Bücher – verweisen darauf, das Seni eine akute Gefahr für Wallenstein in den Sternen gelesen hatte.
Das Bild war ein sensationeller Publikumserfolg – aufgrund seines Realismus, zum Beispiel der Glanzeffekte auf den Stoffen, und weil es sich gleichzeitig an Gefühl und Bildung der Betrachter*innen richtete. Einerseits führte es die Geschichte spannend vor Augen, andererseits spielte es auf Schillers Drama „Wallenstein“ an.
Literatur zum Thema Historienbild
Baumstark, Reinhold/Büttner, Frank (Hg.): Großer Auftritt. Piloty und die Historienmalerei, München/Köln 2003.
Lankheit, Klaus: Karl von Piloty. Thusnelda im Triumphzug des Germanicus, in: Künstler und Werke. Bayerische Staatsgemäldesammlungen 8, München 1984.
Mai, Ekkehard/Repp-Eckert, Anke (Hg.): Triumph und Tod des Helden. Europäische Historienmalerei von Rubens bis Manet, Köln 1988.
Vom Fahndungsplakat inspiriert, dient der „Steckbrief“ zur Charakterisierung eines Exponats mit wenigen Begriffen.
Mithilfe von „Steckbriefen“ ermitteln die Teilnehmer*innen Fakten zu einem Objekt, einem*r Künstler*in, einem Thema, einer Abteilung des Museums. Um die „Steckbriefe“ ausfüllen zu können, untersuchen sie ein Exponat auf sein Aussehen und seine Gestaltungsmerkmale und benutzen das objektrelevante Informationsangebot im Museum (Objektbeschriftung, Saaltexte, Kataloge).
Um ein Bild zeitlich und räumlich einzuordnen, kann sich die erste Frage auf den Maler beziehen, gefolgt von inhaltlichen Aspekten: Wer ist dargestellt? Wie stehen die Personen zueinander? Welche Bedeutung haben einzelne Bildelemente? Wie ist die Situation?
Umrisszeichnungen von Personen und Gegenständen helfen dabei, diese im Bild zu lokalisieren und zu benennen. Zum besseren Verständnis brauchen die Teilnehmer*innen weitere Hinweise, z. B. auf der Rückseite des Steckbriefs. Im Vordergrund stehen das Entdecken des Bildes und das Geschichtsverständnis, nicht die vollständige Bestandsaufnahme.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 173.
Eine Person oder eine Gruppe stellt eine Situation, die auf einem Bild, an einer Skulptur oder an einer Installation zu betrachten ist, mit Einsatz der eigenen Körper nach.
Die Teilnehmer*innen sollen genau die Körperhaltungen und Mimik der Abgebildeten beobachten. Eine Türöffnung könnte z. B. als Rahmen dienen. Die Gruppe arbeitet als Team zusammen und hilft sich gegenseitig beim Arrangieren der eigenen Körperhaltungen. Das Ergebnis kann fotografisch dokumentiert werden. Eine Erweiterung mit Requisiten ist möglich.
Die Teilnehmer*innen stellen die Hauptfiguren möglichst genau in ihren Haltungen nach. Dabei kristallisieren sich zentrale Facetten heraus, z. B. die historisch zu Grunde liegende Handlung und die ausdrucksstarke Körpersprache. Dies entspricht sowohl dem Anspruch der historischen Rekonstruktion als auch der Darstellungsart im Historismus: theatralische Inszenierung bedeutender Momente und denkmalhafte Posen der Akteure.
Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.
In dem ursprünglichen Kinderspiel stellen sich die Teilnehmer*innen abwechselnd die Aufgabe, Gegenstände in der Umgebung zu finden.
Ein*e Teilnehmer*in formuliert eine Suchaufgabe, z. B.: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot!“ Die Mitspieler*innen versuchen zu erraten, auf welches Objekt in ihrem Blickfeld sich der Hinweis bezieht. Da es keinerlei Einschränkungen gibt, bleiben die Teilnemer*innen offen für alle Arten von Eindrücken. Sie verschaffen sich einen Überblick mit Hilfe ihrer Alltagserfahrungen. Das beliebte Kinderstegreifspiel erfordert kaum Vorbereitung und lässt sich vor allem mit Jüngeren in jedem Museum, in jedem Raum und vor fast jedem Objekt spielen.
Großformatige Historiengemälde sind in der Regel reich ausgestattet. Architektur, Möbel, Kostüme und allerlei Requisitien sollen dem/der Betrachter*in ein anschauliches Bild der Vergangenheit vermitteln. Diese Bilder fordern uns gleichsam auf, sie in ihren Detailreichtum zu entdecken.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 30, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/