Historienbild

Verfasst von: Czech, Alfred

© Bayerische Staatsgemäldesammlungen – Neue Pinakothek München (Inv.-Nr. WAF 770)
Beispielexponat:

Seni vor der Leiche Wallensteins | 1855

Von Carl von Piloty

Das großformatige Gemälde des Münchner Historienmalers Carl von Piloty zeigt, wie der Astrologe Seni den ermordeten Feldherrn Wallenstein findet. Die Requisiten auf dem Tisch – Himmelsglobus, Atlanten oder Bücher – verweisen darauf, das Seni eine akute Gefahr für Wallenstein in den Sternen gelesen hatte.

Das Bild war ein sensationeller Publikumserfolg – aufgrund seines Realismus, zum Beispiel der Glanzeffekte auf den Stoffen, und weil es sich gleichzeitig an Gefühl und Bildung der Betrachter*innen richtete. Einerseits führte es die Geschichte spannend vor Augen, andererseits spielte es auf Schillers Drama „Wallenstein“ an.

Baumstark, Reinhold/Büttner, Frank (Hg.): Großer Auftritt. Piloty und die Historienmalerei, München/Köln 2003.

Lankheit, Klaus: Karl von Piloty. Thusnelda im Triumphzug des Germanicus, in: Künstler und Werke. Bayerische Staatsgemäldesammlungen 8, München 1984.

Mai, Ekkehard/Repp-Eckert, Anke (Hg.): Triumph und Tod des Helden. Europäische Historienmalerei von Rubens bis Manet, Köln 1988.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Czech, Alfred

Vom Fahndungsplakat inspiriert, dient der „Steckbrief“ zur Charakterisierung eines Exponats mit wenigen Begriffen.

Mithilfe von „Steckbriefen“ ermitteln die Teilnehmer*innen Fakten zu einem Objekt, einem*r Künstler*in, einem Thema, einer Abteilung des Museums. Um die „Steckbriefe“ ausfüllen zu können, untersuchen sie ein Exponat auf sein Aussehen und seine Gestaltungsmerkmale und benutzen das objektrelevante Informationsangebot im Museum (Objektbeschriftung, Saaltexte, Kataloge).

Anwendung auf das Exponat Historienbild

Czech, Alfred

Um ein Bild zeitlich und räumlich einzuordnen, kann sich die erste Frage auf den Maler beziehen, gefolgt von inhaltlichen Aspekten: Wer ist dargestellt? Wie stehen die Personen zueinander? Welche Bedeutung haben einzelne Bildelemente? Wie ist die Situation?

Umrisszeichnungen von Personen und Gegenständen helfen dabei, diese im Bild zu lokalisieren und zu benennen. Zum besseren Verständnis brauchen die Teilnehmer*innen weitere Hinweise, z. B. auf der Rückseite des Steckbriefs. Im Vordergrund stehen das Entdecken des Bildes und das Geschichtsverständnis, nicht die vollständige Bestandsaufnahme.

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 173.

Passende Aspekte
  • Bildinszenierung
  • Dargestellter Inhalt
  • Detailreichtum
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Haltung
  • Historischer Zusammenhang
  • Kleidung
  • Materialität
  • Situation
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Steckbrief

Czech, Alfred

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Gezielt ausgewählte Informationen sich aneignen und einordnen, Informationen vernetzen

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder zwischen 6 und 10 Jahren, Veranstaltungen mit Lehrplanbezug, Grundorientierung für Erwachsene

Zeitbedarf

15–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Steckbriefformular, Bleistift/Smartphone/Tablet

Schröder, Pirko Julia

Eine Person oder eine Gruppe stellt eine Situation, die auf einem Bild, an einer Skulptur oder an einer Installation zu betrachten ist, mit Einsatz der eigenen Körper nach.

Die Teilnehmer*innen sollen genau die Körperhaltungen und Mimik der Abgebildeten beobachten. Eine Türöffnung könnte z. B. als Rahmen dienen. Die Gruppe arbeitet als Team zusammen und hilft sich gegenseitig beim Arrangieren der eigenen Körperhaltungen. Das Ergebnis kann fotografisch dokumentiert werden. Eine Erweiterung mit Requisiten ist möglich.

Anwendung auf das Exponat Historienbild

Czech, Alfred

Die Teilnehmer*innen stellen die Hauptfiguren möglichst genau in ihren Haltungen nach. Dabei kristallisieren sich zentrale Facetten heraus, z. B. die historisch zu Grunde liegende Handlung und die ausdrucksstarke Körpersprache. Dies entspricht sowohl dem Anspruch der historischen Rekonstruktion als auch der Darstellungsart im Historismus: theatralische Inszenierung bedeutender Momente und denkmalhafte Posen der Akteure.

Wagner, Ernst/Czech, Alfred: Methoden der Annäherung an Museumsobjekte, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 53.

Passende Aspekte
  • Bildinszenierung
  • Dargestellter Inhalt
  • Detailreichtum
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Haltung
  • Historischer Zusammenhang
  • Kleidung
  • Materialität
  • Situation
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Nachstellen

Schröder, Pirko Julia

Kategorien

Performative Methoden
Transmediale Methoden

Ziele

Den eigenen Körper als Ausdrucksmittel erleben, sich intensiv mit Exponaten auseinandersetzen, Wahrnehmung schulen, Kommunikation anregen

Eignungen

Besonders geeignet für das Teambuilding oder auch für Fremdsprachen,
zu beachten ist, dass Requisiten nicht in jedem Museum erlaubt sind

Zeitbedarf

10–15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Kamera zum Dokumentieren (optional), Requisiten (optional)

Czech, Alfred

In dem ursprünglichen Kinderspiel stellen sich die Teilnehmer*innen abwechselnd die Aufgabe, Gegenstände in der Umgebung zu finden.

Ein*e Teilnehmer*in formuliert eine Suchaufgabe, z. B.: „Ich sehe was, was du nicht siehst, und das ist rot!“ Die Mitspieler*innen versuchen zu erraten, auf welches Objekt in ihrem Blickfeld sich der Hinweis bezieht. Da es keinerlei Einschränkungen gibt, bleiben die Teilnemer*innen offen für alle Arten von Eindrücken. Sie verschaffen sich einen Überblick mit Hilfe ihrer Alltagserfahrungen. Das beliebte Kinderstegreifspiel erfordert kaum Vorbereitung und lässt sich vor allem mit Jüngeren in jedem Museum, in jedem Raum und vor fast jedem Objekt spielen.

Anwendung auf das Exponat Historienbild

Czech, Alfred

Großformatige Historiengemälde sind in der Regel reich ausgestattet. Architektur, Möbel, Kostüme und allerlei Requisitien sollen dem/der Betrachter*in ein anschauliches Bild der Vergangenheit vermitteln. Diese Bilder fordern uns gleichsam auf, sie in ihren Detailreichtum zu entdecken.

Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 30, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Bildinszenierung
  • Dargestellter Inhalt
  • Detailreichtum
  • Emotion
  • Farbigkeit
  • Haltung
  • Historischer Zusammenhang
  • Kleidung
  • Materialität
  • Situation
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Ich sehe was, was du nicht siehst!

Czech, Alfred

Kategorien

Spielerische Methoden

Ziele

Neugier wecken, Interessenschwerpunkte der Teilnehmer*innen erkennen

Eignungen

Als lockerer Einstieg geeignet

Zeitbedarf

5–10 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
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