Mikroskop

Verfasst von: Kaupert, Ursula

© Deutsches Museum, München, Archiv, CD_L7387-06
Beispielexponat:

Einfaches und zusammengesetztes Mikroskop nach Adams | ab 1761

Von Georg Friedrich Brander

Das „Einfache und zusammengesetzte Mikroskop nach Adams“ stammt aus dem 18. Jh. Dieses Lichtmikroskop kann als einfaches Mikroskop, also wie eine Lupe (mit nur einer Linse) oder als zusammengesetztes Mikroskop mit zwei Linsen (Okular und Objektiv) betrieben werden. Die Beleuchtung erfolgt mithilfe eines Spiegels von unten (Durchlichtmikroskopie). Alternativ kann ein Objektiv mit Spiegelsystem zur Auflichtmikroskopie eingebaut werden. Bis auf die Glaslinsen und den Holzzylinder, der sie verbindet (Tubus) ist das Mikroskop vollständig aus Messing gefertigt. Zu dem Mikroskop gehört ein Glasmikrometer, das in den Tubus eingeführt werden kann. Damit lässt sich die Größe eines Objektes bestimmen.

Gerlach, Dieter: Geschichte der Mikroskopie, Frankfurt am Main 2009, S. 49–136.

Aspekte, Zielgruppen & MethodenHilfe

Die Filter „Aspekte“, „Zielgruppen“ und „Methoden“ bedingen sich gegenseitig. Wählen Sie nach Belieben Felder aus, mindestens aber eine Methode. Anschließend erhalten Sie weiter unten entsprechend Ihrer Auswahl einen Vorschlag zur Anwendung der Methode auf das Exponat.

Aspekte

Zielgruppen

Straub, Regina

Die Teilnehmer*innen erschließen sich Materialeigenschaften und Funktionsweisen von Werkzeugen, Geräten und Gebrauchsgegenständen durch eigenes Experimentieren.

Nach einer kurzen Einweisung fordert der*die Vermittler*in sie auf, Materialien zu erkunden, ein Verfahren, eine Technik selbst auszutesten oder ein Gerät anzuwenden. Hierbei ist es wichtig, dass der*die Vermittler*in den Schwerpunkt auf das Erproben und die eigene Erfahrung legt und nicht die Perfektion und die Vollständigkeit der Tätigkeit das Ziel ist. Z. B. weben die Teilnehmer*innen mit einem nachgebauten Webstuhl oder legen eine römische Toga an. Dadurch können sie den Zeitaufwand und die nötige Handfertigkeit nachvollziehen.

Anwendung auf das Exponat Mikroskop

Kaupert, Ursula

Auf unterschiedliche Weise ahmen die Teilnehmer*innen die Funktion eines Mikroskops nach. Z. B. drehen sie ein Blatt Papier zu einem Rohr zusammen und können so nur noch einen kleinen Teil der Umwelt wahrnehmen. Auch der Bildausschnitt verändert sich je nachdem, ob sich ein Objekt in der Nähe oder in der Ferne befindet. Mit zwei Linsen in Halterungen können die Teilnehmer*innen den Strahlengang eines Mikroskops nachvollziehen: Nur wenn die Linsen den richtigen Abstand zueinander und zum Objekt haben, ist dieses scharf zu sehen.

Dreykorn, Monika, Methoden zur Nachbereitung eines Museumsbesuchs, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum. Schule. Bildung, München 2007, S. 182.

Hille, Carmen: Geschichte im Blick. Historisches Lernen im Museum, in: Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik. Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach 2014, S. 84–90, 276–278.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 51, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Beobachtung
  • Entdecken
  • Funktion
  • Material
  • Maße
  • Vergrößern
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Selbst ausprobieren

Straub, Regina

Kategorien

Sinnesorientierte Methoden
Haptische Methoden
Recherchemethoden

Ziele

Selbständiges Handeln, sich mit der Beschaffenheit und der Funktionalität eines Exponats vertraut machen, feinmotorisch arbeiten, eigene Erfahrung machen

Eignungen

Ebenso geeignet für Blinde, Gehörlose und Menschen mit Lernschwierigkeiten

Zeitbedarf

10–30 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Je nach Exponat und Tätigkeit entsprechende Materialien, Repliken bzw. Nachbauten oder auch originale Geräte.

Dörr, Sabrina

Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.

Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.

Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.

Anwendung auf das Exponat Mikroskop

Kaupert, Ursula

Gemeinsam mit dem/der Vermittler*in überlegen die Teilnehmer*innen, was man mit dem Mikroskop entdeckt hat und wie sich das Verständnis von Lebewesen und der unbelebten Materie durch diese Erkenntnisse gewandelt hat. Dazu stellen die Teilnehmer*innen Fragen – der*die Vermittler*in kann dabei behilflich sein.

Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Beobachtung
  • Entdecken
  • Funktion
  • Material
  • Maße
  • Vergrößern
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: 1000 Fragen an ein Exponat

Dörr, Sabrina

Kategorien

Assoziative Methoden
Narrative Methoden
Spielerische Methoden

Ziele

Sich mit dem Exponat intensiv auseinandersetzen, Neugierde, Aufmerksamkeit, Problembewusstsein wecken, Kommunikation anregen

Eignungen

Stimmt ein auf das Exponat und bereitet eine Interpretation vor

Zeitbedarf

10–20 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Karteikarten, Stifte, Stellwand, Papier für Wandzeitung

Czech, Alfred

Das Quartett ist ein Bilderpool. 

Das Kartenspiel wird nach dem Zufallsprinzip durchmischt und von dem/der Spieler*in wieder in seine zugrunde liegende Ordnung gebracht. Je vier Bildkarten bilden eine Gruppe mit einem gemeinsamen Kriterium. Die Spieler*innen versuchen vier Bilder einer Kategorie vollständig zu sammeln. Mit Hilfe eines einfachen Codes (Kombination aus Buchstaben und Zahlen, Signets, Symbole) lässt sich jede Karte zuordnen. Wenn man den Code weglässt und ein Original als viertes Bild des Quartetts nimmt, wird aus dem klassischen Kartenspiel ein museumspädagogisches Bestimmungsrätsel.

Anwendung auf das Exponat Mikroskop

Kaupert, Ursula

Auf jeweils vier Karten ist ein Gegenstand, eine Körperstruktur, eine Pflanze oder ein Tier schwach bzw. stark vergrößert im Ganzen oder in Teilen, und schwach und stark verkleinert abgebildet. Die Teilnehmer*innen erraten oder erkennen, worum es sich handelt, und ordnen die Karten während des Spiels. Im Gespräch wird geklärt, ob der Gegenstand vergrößert oder verkleinert wurde und ob er mit dem bloßem Auge, mit einer Lupe, einem Fernrohr oder mit einem Mikroskop gesehen werden kann. Es wird deutlich, dass ein Mikroskop wichtig ist, um kleine Strukturen überhaupt erst sehen zu können.

Förderkreis Jugend im Museum Staatliche Kunsthalle (Hg.): Hut ab! Ein Quartettspiel der Museumspädagogik, Karlsruhe 1993.

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Beobachtung
  • Entdecken
  • Funktion
  • Material
  • Maße
  • Vergrößern
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Quartett

Czech, Alfred

Kategorien

Spielerische Methoden

Ziele

Zum Vergleichen anregen, Wahrnehmung von Kriterien fördern

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder und Jugendliche ab 7 Jahren

Zeitbedarf

10-15 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Als Vorlagen: Postkarten, digitale Bilder aus dem Internet, zeichnerische Kopien von Kunstwerken, Grafiken

Czech, Alfred

Diese Methode lenkt die Aufmerksamkeit auf Details und Ausschnitte.

Die Teilnehmer*innen schauen durch einen Rahmen, eine Papierröhre oder ein mit der Hand simuliertes Fernrohr, um Einzelheiten zu fokussieren. Dadurch „haken“ die Besucher*innen ein Ausstellungsobjekt nicht mit einem Blick ab. Die Methode verlängert die Aufmerksamkeit, indem sie ein Exponat durch Bildausschnitte in viele „Blicke“ zerlegt. Die Fragmentierung löst die Selbstverständlichkeit eines Objekts auf.

Anwendung auf das Exponat Mikroskop

Kaupert, Ursula

Welche Bauteile fallen an dem Exponat auf und wozu dienen sie? Das Mikroskop besteht aus einer Halterung (Stativ), einem Spiegel, einem Objektiv und einem Rohr. Bei genauerer Betrachtung sehen die Teilnehmer*innen, dass sich oben an dem Rohr (Tubus) und im Objektiv jeweils Linsen befinden. Damit sind alle wichtigen Bauteile eines Mikroskops vorhanden.

Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 170.

Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 24, 25, 44, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/

Passende Aspekte
  • Aufbau
  • Beobachtung
  • Entdecken
  • Funktion
  • Material
  • Maße
  • Vergrößern
  • Ästhetik
Passende Zielgruppen
  • 3-6 Jahre
  • 6-10 Jahre
  • 10-13 Jahre
  • 13-16 Jahre
  • 16-18 Jahre
  • Familien
  • Kinder und Jugendliche
  • Erwachsene
  • Senioren
  • Menschen mit besonderen Bedürfnissen

Überblick: Detailfokus

Czech, Alfred

Kategorien

Recherchemethoden

Ziele

Aufmerksamkeit auf kleinste Details lenken

Eignungen

Besonders geeignet für Kinder ab 4 Jahren

Zeitbedarf

2–5 Min.

Sozialformen
Einzelperson (auch in Gruppe): 
Teilgruppe: 
Gesamte Gruppe: 
Material

Rahmen oder Papierröhre

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