Digitalisat
Material/Technik:Fotografie, Außenaufnahme
Beschreibung zu diesem Beispiel
Das Foto zeigt einen Teil der Großschankstätte „Bürgerbräukeller“. 1885 eröffnete sie mit 1.830 Plätzen in der Rosenheimer Straße 29 und bestand bis zu ihrem Abriss 1979. In der Weimarer Republik (1918–1933) fanden hier häufig politische Veranstaltungen jeder Richtung statt. Zweifelhafte Berühmtheit erlangte der Ort durch die NSDAP, die hier am Abend des 8. November 1923 eine Versammlung der damaligen Regierung sprengte und versuchte, diese zu stürzen. Seither traf sich die NSDAP hier regelmäßig. Mit der „Machtergreifung“ 1933 erinnerte die Führungselite bis 1939 in einem jährlich wiederkehrenden Staatsakt an die Ereignisse von 1923. Während des Staatsakts des Jahres 1939 verübte der Schreiner Georg Elser ein Bombenattentat auf Adolf Hitler und die Führungsspitze der NSDAP das sein Ziel jedoch verfehlte.
Literatur zum Thema Historische Fotografie
Jäger, Jens: Fotografie und Geschichte, Frankfurt a. M. u. a. 2009.
Jäger, Jens/Knauer, Martin: Bilder als historische Quellen? Dimension der Debatten um historische Bildforschung, München 2009.
Weyerer, Benedikt: München 1919–1933 und 1933–1949. Stadtrundgänge zur politischen Geschichte, München 1993 und 1996, S. 45–47, 207–208 sowie 175–178.
Stankiewitz, Karl: Aus is und gar is! Wirtshäuser, Theater, Cafés, Nachtclubs und andere verlorene Orte Münchner Geselligkeit, München 2018, S. 53–60.
Links zum Thema Historische Fotografie
Passende IMPULSE anzeigen
Ein Orientierungsgang führt in mehreren Etappen durch das Museum mit oder ohne Wettbewerbscharakter.
Rallyes (oder Suchspiele) führen die Teilnehmer*innen mit einem Plan, Bildausschnitten oder Hinweisen auf Objekte durch ein Museum. Sie beziehen sich oft auf eine Sonderausstellung, eine Abteilung oder stellen ein Schwerpunktthema vor. Die Materialien fordern die Teilnehmer*innen auf, vor den ausgewählten Objekten Fragen zu beantworten oder Beobachtungsaufgaben zu bearbeiten. Die Antworten können Buchstaben liefern, die zusammen ein Lösungswort ergeben.
Oft erinnern nur historische Fotos an das Leben vergangener Zeiten. Sie sind Informationsquellen, um Geschichte erfahrbar zu machen. Z. B. wandelte sich das Gasteig-Gelände von einem politischen Versammlungsort zur Stätte für Kunst und Kultur. Die Teilnehmer*innen begeben sich in Kleingruppen mit je einem anderen historischen Foto auf Spurensuche. Die Fragen dazu könnten sein: Was hat das Foto mit dem Ort zu tun? Und was spielte sich hier einst ab? Im öffentlichen Raum helfen Gedenk- und Infotafeln, im Museum Raum- und Objekttexte, den Gruppen, die Bedeutung der Fotografie aufzudecken.
Czech, Alfred/Wagner, Ernst (Hg.): „Ins Museum“, in: Kunst + Unterricht, Heft 323/324, 2008, S. 47.
Dreykorn, Monika: Methoden im Museum, in: Wagner, Ernst/Dreykorn, Monika (Hg.): Museum, Schule, Bildung: Aktuelle Diskurse, innovative Modelle, erprobte Methoden, München 2007, S. 169–179, hier: S. 169.
Bundesverband Museumspädagogik: Methodensammlung Museen und Kindergärten, 2010, Nr. 35, https://www.museen-und-kindergaerten.de/methodenkartei/alle-methoden-auf-einen-klick/
Die Teilnehmer*innen stellen abwechselnd Fragen an das Exponat.
Hier geht es nicht um Antworten, sondern nur um Fragen. Die Teilnehmer*innen stellen so lange Fragen, bis ihre Fantasie erschöpft ist. Am Anfang sind daher Exponate hilfreich, die provokativ wirken und unmittelbar Fragen anstoßen. Der*die Vermittler*in beantwortet die gestellten Fragen oder leitet sie an die Gruppe weiter.
Variante: Der*die Vermittler*in stellt die Fragen, und die Teilnehmer*innen überlegen sich Antworten. Die Fragen werden abschließend z. B. in einer Wandzeitung festgehalten. Die Teilnehmer*innen schreiben ihre Fragen auf Karteikarten auf und befestigen diese an einer Stellwand.
Mittels ausgefeilter digitaler Techniken können Fotografien heutzutage mit Leichtigkeit nachbearbeitet und verändert werden. Wie also stelle ich fest, ob es sich um ein „echtes“ Foto handelt? Wie ordne ich zu, aus welcher Zeit es stammt? Um diese Fragen beantworten zu können, „löchern“ die Teilnehmer*innen den*die Vermittler*in mit allen Fragen, die sie näher an die Ausgangsfrage heranbringen. Der*die Vermittler*in antwortet stellvertretend für das Objekt. So lernt die Gruppe, welche Besonderheiten historische Fotografien aufweisen.
Czech, Alfred/Kirmeier, Josef/Sgoff, Brigitte (Hg.): Museumspädagogik – Ein Handbuch. Grundlagen und Hilfen für die Praxis, Schwalbach/Ts. 2014, S. 204.
Die Teilnehmer*innen schlüpfen in die Rollen zweier Parteien mit unterschiedlichen Ansichten und tauschen in einem Streitgespräch Argumente zu einem Exponat aus.
Sie formieren sich in zwei Gruppen. Die beiden Gruppen schlüpfen in die Rollen zweier gegensätzlicher Positionen – beispielsweise zweier zum Exponat passender Berufsgruppen: Galerist/in contra Kunstkritiker*in, Forscher*in contra Investor/in, ... Beide Gruppen sammeln zunächst in der Auseinandersetzung mit dem Exponat Argumente, die das Pro bzw. Contra verdeutlichen sollen. Sind die Gruppen fertig, geht es im Ping-Pong-Verfahren in die Diskussion, die der*die Vermittler*in moderiert.
Im öffentlichen Raum erinnern Infotafeln, Denkmäler, Fotos an Personen und Ereignisse längst vergangener Tage. Historische Fotografien veranschaulichen die Bedeutung des Ortes zu unterschiedlichen Zeiten. In Kleingruppen diskutieren die Teilnehmer*innen je ein am Gedenkort gezeigtes Foto innerhalb einer vorgegebenen Zeit: Warum wurde das Foto ausgewählt? Welche Botschaft vermittelt es? Am Ende möchte der*die Vermittler*in „aussortieren“. Ein*e Stellvertreter*in jeder Gruppe argumentiert im Streitgespräch: Welche Fotos können bleiben bzw. werden verworfen?
Streitgespräch, in: http://www.sn.schule.de/~sud/methodenkompendium/module/2/1_2.htm